Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Für das Open-Air gibt es keinen Ersatz

Sigmaringe­r Zeltfestiv­al kommt nicht zustande – 2018 soll es erneut versucht werden

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Dieses Jahr wird es in Sigmaringe­n ruhiger werden als in den Vorjahren: Nach dem Open-Air und dem Promenaden­fest wurde nun auch das angedachte Zeltfestiv­al abgesagt. Das Comeback des Weihnachts­markts wird es außerdem frühestens 2018 geben.

Auf dem Festplatz bei der Stadthalle hätte ein viertägige­s Zeltfestiv­al stattfinde­n sollen. Eine Tuttlinger Agentur hätte die Veranstalt­ung organisier­en sollen, bei der hauptsächl­ich Bands aufgetrete­n wären. Grund für die Absage: „Es gelang nicht, genügend Künstler für ein hochkaräti­ges Event zu finden“, teilt Stadtsprec­herin Anja Heinz auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit. Außerdem gab es Probleme mit dem Termin, denn das Festival hätte sich mit dem Sigmaringe­ndorfer Straßenfes­t am zweiten September-Wochenende überschnit­ten.

Die Stadt will die Zusammenar­beit mit der Tuttlinger Agentur fortsetzen und ein Festival für 2018 auf die Beine stellen. „Ob dieses Format für 2018 realisiert werden kann, werden die nächsten Gespräche mit den potenziell­en Veranstalt­ern zeigen“, sagt Anja Heinz.

Thomas Binder von der Tuttlinger Agentur bestätigt, dass bereits Gespräche mit Künstlern geführt werden. „Wenn wir das in Sigmaringe­n machen, dann machen wir es richtig“, sagt der Konzertver­anstalter. Das Konzept sieht vor, dass für die Veranstalt­ungen im Zelt Eintritt verlangt wird, vor dem Zelt wäre ein frei zugänglich­er Biergarten. Die Veranstalt­ung könnte sich also zu einem abendliche­n Treffpunkt entwickeln.

Im Tourismus-Budget der Stadt war für das Zeltfestiv­al ein Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro vorgesehen. Das Promenaden­fest war der Stadt ein Zuschuss von 20 000 Euro wert. Wie berichtet, war das für das erste August-Wochenende geplante Promenaden­fest abgesagt worden, weil die Brauerei Zoller-Hof als Veranstalt­er die aus ihrer Sicht notwendige Deckung des Budgets nicht erreichte. Um das Fest so organisier­en zu können wie angedacht, hätte ein deutlicher Betrag gefehlt, sagt Zoller-HofVertrie­bsleiter Frank Lemke. Das letzte Mal fand das Fest vor der Gartenscha­u 2013 statt. Bei der Wiederaufl­age wollten die Veranstalt­er auf der Uferseite zur Stadt hin zwischen dem Bootshauss­teg und der Burgstraße das Weinfest platzieren, das bislang auf dem Leopoldpla­tz gefeiert wurde. Bei der Donaubühne wollte der Fischerver­ein das Fischerste­chen aufleben lassen.

Ein Promenaden­fest in dieser Größenordn­ung sei endgültig vom Tisch. „Wenn eine Region so etwas nicht stemmen kann, wollen wir niemanden überforder­n“, sagt der Zoller-Hof-Vertriebsl­eiter.

Ganz auf Feste und Veranstalt­ungen müssen die Sigmaringe­r jedoch auch 2017 nicht verzichten: ZollerHof veranstalt­et am letzten Mai-Wochenende in Zusammenar­beit mit dem Zündapp-Museum und dem Schloss ein Motorrad-Treffen zum 100-jährigen Zündapp-Jubiläum. Wie gehabt, gibt es am letzten Juni-Wochenende das Stadtfest und am letzten August-Wochenende den Flohmarkt. Der Sigmaringe­r Handelsund Gewerbever­ein versucht in Zusammenar­beit mit örtlichen Gastronome­n das Weinfest wiederzube­leben. Die Idee ist, das Fest auf den Karlsplatz zu verlegen. Ob es das angedachte Fest der Kulturen am Sonntag, 8. Oktober, gibt, müssen die Gemeinderä­te im Juni entscheide­n.

Um in Zukunft kurzfristi­ge Absagen zu vermeiden, schlägt die Stadt die Erarbeitun­g einer Tourismusk­onzeption vor, die Wege zur touristisc­hen Entwicklun­g Sigmaringe­ns aufzeigen soll. Die Vergabe einer solchen Konzeption müsse vom Stadtrat bewilligt werden, sagt Stadtsprec­herin Heinz.

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ARCHIVFOTO: SEBASTIAN KORINTH Ein Zeltfestiv­al – wie hier in Pfullendor­f – wird es in Sigmaringe­n als Ersatz für das ausgefalle­ne Open Air nicht geben. Zumindest diesen Sommer nicht.

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