Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Für das Open-Air gibt es keinen Ersatz
Sigmaringer Zeltfestival kommt nicht zustande – 2018 soll es erneut versucht werden
SIGMARINGEN - Dieses Jahr wird es in Sigmaringen ruhiger werden als in den Vorjahren: Nach dem Open-Air und dem Promenadenfest wurde nun auch das angedachte Zeltfestival abgesagt. Das Comeback des Weihnachtsmarkts wird es außerdem frühestens 2018 geben.
Auf dem Festplatz bei der Stadthalle hätte ein viertägiges Zeltfestival stattfinden sollen. Eine Tuttlinger Agentur hätte die Veranstaltung organisieren sollen, bei der hauptsächlich Bands aufgetreten wären. Grund für die Absage: „Es gelang nicht, genügend Künstler für ein hochkarätiges Event zu finden“, teilt Stadtsprecherin Anja Heinz auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Außerdem gab es Probleme mit dem Termin, denn das Festival hätte sich mit dem Sigmaringendorfer Straßenfest am zweiten September-Wochenende überschnitten.
Die Stadt will die Zusammenarbeit mit der Tuttlinger Agentur fortsetzen und ein Festival für 2018 auf die Beine stellen. „Ob dieses Format für 2018 realisiert werden kann, werden die nächsten Gespräche mit den potenziellen Veranstaltern zeigen“, sagt Anja Heinz.
Thomas Binder von der Tuttlinger Agentur bestätigt, dass bereits Gespräche mit Künstlern geführt werden. „Wenn wir das in Sigmaringen machen, dann machen wir es richtig“, sagt der Konzertveranstalter. Das Konzept sieht vor, dass für die Veranstaltungen im Zelt Eintritt verlangt wird, vor dem Zelt wäre ein frei zugänglicher Biergarten. Die Veranstaltung könnte sich also zu einem abendlichen Treffpunkt entwickeln.
Im Tourismus-Budget der Stadt war für das Zeltfestival ein Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro vorgesehen. Das Promenadenfest war der Stadt ein Zuschuss von 20 000 Euro wert. Wie berichtet, war das für das erste August-Wochenende geplante Promenadenfest abgesagt worden, weil die Brauerei Zoller-Hof als Veranstalter die aus ihrer Sicht notwendige Deckung des Budgets nicht erreichte. Um das Fest so organisieren zu können wie angedacht, hätte ein deutlicher Betrag gefehlt, sagt Zoller-HofVertriebsleiter Frank Lemke. Das letzte Mal fand das Fest vor der Gartenschau 2013 statt. Bei der Wiederauflage wollten die Veranstalter auf der Uferseite zur Stadt hin zwischen dem Bootshaussteg und der Burgstraße das Weinfest platzieren, das bislang auf dem Leopoldplatz gefeiert wurde. Bei der Donaubühne wollte der Fischerverein das Fischerstechen aufleben lassen.
Ein Promenadenfest in dieser Größenordnung sei endgültig vom Tisch. „Wenn eine Region so etwas nicht stemmen kann, wollen wir niemanden überfordern“, sagt der Zoller-Hof-Vertriebsleiter.
Ganz auf Feste und Veranstaltungen müssen die Sigmaringer jedoch auch 2017 nicht verzichten: ZollerHof veranstaltet am letzten Mai-Wochenende in Zusammenarbeit mit dem Zündapp-Museum und dem Schloss ein Motorrad-Treffen zum 100-jährigen Zündapp-Jubiläum. Wie gehabt, gibt es am letzten Juni-Wochenende das Stadtfest und am letzten August-Wochenende den Flohmarkt. Der Sigmaringer Handelsund Gewerbeverein versucht in Zusammenarbeit mit örtlichen Gastronomen das Weinfest wiederzubeleben. Die Idee ist, das Fest auf den Karlsplatz zu verlegen. Ob es das angedachte Fest der Kulturen am Sonntag, 8. Oktober, gibt, müssen die Gemeinderäte im Juni entscheiden.
Um in Zukunft kurzfristige Absagen zu vermeiden, schlägt die Stadt die Erarbeitung einer Tourismuskonzeption vor, die Wege zur touristischen Entwicklung Sigmaringens aufzeigen soll. Die Vergabe einer solchen Konzeption müsse vom Stadtrat bewilligt werden, sagt Stadtsprecherin Heinz.