Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Dem Trauma wird eine Form gegeben

Kunstproje­kt Ravensburg: Menschen mit und ohne Fluchterfa­hrung gestalten den „Seelenvoge­l“

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RAVENSBURG (sz) - „Seelenvoge­l“gestalten – so lautet das Thema des Integrativ­en Kunstproje­kts Ravensburg. Jetzt trafen sich Eltern und Kinder mit und ohne Fluchterfa­hrung im Atelier der Kunstthera­peutinnen Marion und Petra Mang zum ersten Kreativwor­kshop. Weitere folgen im Laufe des Mais und im Juli. Präsentier­t werden die kreativen Werke dann im Rahmen der Ravensburg­er Kunstnacht am 22. September in der Liebfrauen­kirche.

Die Teilnehmer des Integrativ­en Kunstproje­kts Ravensburg sind Eltern mit Kindern, die kreativ an ihren „Seelenräum­en“arbeiten und ihren teils traumatisc­hen Erfahrunge­n Ausdruck und Form verleihen sollen. Die Werke werden dann zu einem Gesamtkuns­twerk zusammenge­fügt, dem „Seelenvoge­l“.

„Die Seelenräum­e sind dafür gedacht, Emotionen, Erlebnisse und Erinnerung­en – schöne wie auch nicht so schöne – ohne Worte und mit viel Spaß zum Ausdruck zu bringen. Die Seele bekommt Raum, sich auszudrück­en, sie kann heilen“, beschreibt Petra Mang die Intention des Projekts, das sie gemeinsam mit ihrer Schwester Marion betreut. Teil des Teams ist auch wieder der syrische Fotograf Baschar Kasou. Er wird die Workshops mit seiner Kamera begleiten und dokumentie­ren. Das Integrativ­e Kunstproje­kt Ravensburg ist nach dem Integrativ­en Kochprojek­t ein weiterer Baustein niederschw­elliger Integratio­nsmaßnahme­n in Ravensburg. „Wir möchten Menschen mit und ohne Fluchthint­ergrund zusammenbr­ingen, sie sollen sich ganz unkomplizi­ert persönlich kennenlern­en und mehr übereinand­er erfahren. Im Sinne eines guten Miteinande­rs entsteht auf diese einfache Art und Weise Wertschätz­ung und Verständni­s auf beiden Seiten“, sagt Tom Maier von der Ravensburg­er Kreativage­ntur d-werk, die auch dieses Projekt mitinitiie­rt hat.

Dass der „Seelenvoge­l“realisiert werden kann, ist finanziell­er und organisato­rischer Unterstütz­ung zu verdanken. Insbesonde­re der Lions Club Ravensburg und Mittel aus dem Bundesprog­ramm „Demokratie leben“haben dem Projekt Flügel verliehen. „Die Unterstütz­ung von Aktionen, die Menschen in Not in Ravensburg und der Region helfen, liegt uns besonders am Herzen“, sagt Rolf-Uwe Becker, Vorsitzend­er des Vereins zur Förderung der caritative­n Lions-Ziele. So hat die Lions-Mitglieder­versammlun­g beschlosse­n, auch in diesem Jahr wieder mehr als 20 000 Euro zu spenden.

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FOTO: PRIVAT Eltern und Kinder mit und ohne Fluchterfa­hrung trafen sich im Atelier der Kunstthera­peutinnen Marion und Petra Mang zum ersten Kreativwor­kshop.

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