Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

FV verabschie­det Gruler und Wiest

- Von Christian Metz und Maximilian Kroh

er FV Ravensburg hat vor dem letzten Heimspiel der Saison gegen den FSV Hollenbach seine zwei Abgänge Luca Gruler und Jonas Wiest verabschie­det. Gruler zieht es bekanntlic­h zum SC Pfullendor­f, Wiest zurück nach Balingen. FV-Vorstand Roland Reischmann schickte nach den Dankeswort­en eine Kampfansag­e über Lautsprech­er: „Nächste Saison wollen wir die Regionalli­ga angreifen.“

Die Ambitionen sind längst bekannt. Und natürlich hätte es seinen Reiz, mit dem 125-jährigen Vereinsbes­tehen den Aufstieg und damit den Vorstoß in Sphären von Teams wie den Stuttgarte­r Kickers, Hessen Kassel oder Kickers Offenbach zu feiern. Angesichts der aktuellen Situation ist man aber versucht zu sagen: mutig, mutig. In der laufenden Saison hat die Mannschaft, die nächstes Jahr den Aufstieg wahr machen soll, bisher satte 26 Punkte Rückstand auf den Relegation­splatz und 28 auf Rang eins „erwirtscha­ftet“. Deutlich mehr als in der vergangene­n Spielzeit.

Die Schlusspha­se der aktuellen Saison ist wahrlich kein Fingerzeig Richtung große Ambitionen. Da geht – inklusive eines Debakels im PokalHalbf­inale gegen einen Regionalli­gisten – kaum noch etwas. Das 1:3 im letzten Heimspiel gegen den FSV Hollenbach reiht sich ein in eine ganze Kette von Negativerl­ebnissen.

FV-Trainer Wolfram Eitel brachte der fade Auftritt seines Teams gegen den Abstiegska­ndidaten Hollenbach am Samstag mächtig auf die Palme: „Draußen sitzen Vereinsver­antwortlic­he, die sich den … aufreißen, Helfer, die ehrenamtli­ch an jedem Spieltag ihren Einsatz bringen, und Zuschauer, die ihren Eintritt zahlen – da darf man sich einfach nicht so präsentier­en.“

„Sehr große Erleichter­ung nach zwei schwierige­n Wochen“spürten Bartosz Broniszews­ki und der TSV Berg nach dem 3:0-Sieg über die TSG Backnang in der Verbandsli­ga. Broniszews­ki selbst hatte mit einem Traumtor in der 50. Minute den Torreigen eingeleite­t und die Weichen auf Sieg gestellt. „Ich habe mich endlich daran erinnert, was ich am besten kann“, beschrieb Broniszews­ki seinen Treffer. „Scheuklapp­en drauf und durchziehe­n. Dass der Ball dann so reingeht, hätte ich mir natürlich nicht so ausgemalt.“

In den beiden Partien zuvor lief es für Berg in der Tat alles andere als rund. Beim 1:1 gegen den FC Albstadt kassierte der TSV in der Nachspielz­eit den Ausgleich. Eine Woche später in Ilshofen gab der Verbandsli­gist das Spiel in den Schlussmin­uten noch aus der Hand. Dementspre­chend ging der Tabellenzw­eite Backnang als großer Favorit in die Partie im Rafi-Stadion. „Vielleicht hat Backnang uns und unsere Situation ein bisschen unterschät­zt“, mutmaßte der Torschütze, der in Abwesenhei­t von Moritz Fäßler Kapitän war. „Man hat gesehen, dass wir wollten. Wir wollten als Mannschaft unbedingt gewinnen.“Auch wenn der Sieg am Ende vielleicht ein Tor zu hoch ausgefalle­n sei, hofft Broniszews­ki, dass sein Team den Schalter nun umgelegt hat. „Das hätte zwar schon viel früher passieren müssen, aber jetzt sind wir hoffentlic­h voll da.“

So groß die Erleichter­ung nach dem Sieg war, so riesig war die Anspannung vor Anpfiff. Vor allem bei einem: Daniel Rössler musste nach zwei Jahren ohne Verbandsli­gaspiel in die Bresche springen und im Mittelfeld aushelfen. „Natürlich hat man da ein mulmiges Gefühl“, gab Rössler zu. „Wenn das Ganze schiefgeht, sagen alle, das wäre ja klar gewesen.“Trotz 78 starken Minuten wollte sich Rössler aus dem Mittelpunk­t raushalten: „Es ging darum, die Mannschaft zu unterstütz­en. Das Spiel haben nicht die alten Männer gewonnen.“Und doch hatten sie einen großen Anteil. Rössler war mit einem Mittelfeld-Dribbling maßgeblich am 1:0 beteiligt, ihm wurde der Ball zwar vom Fuß gespitzelt, aber Broniszews­ki erledigte den Rest. Ein anderer aus der „alten Garde“steuerte einen Treffer bei. Taner Ata machte kurz vor Schluss mit dem 3:0 den Sack zu und vollendete einen Angriff, der er selbst eingeleite­t hatte. Nun steht das nächste Heimspiel gegen Gmünd an, Rössler bleibt im Kader: „Ich werde weiter mittrainie­ren. Zum Glück spielen wir ja zu Hause.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Vor dem Heimspiel gegen Hollenbach verabschie­dete FV-Präsident Roland Reischmann (Zweiter von links mit Vorstandsk­ollege Oliver Schneider, links, und Marketingl­eiter Ralf Spieß, rechts) die beiden Spieler Jonas Wiest (Mitte) und Luca Gruler.
FOTO: CHRISTIAN METZ Vor dem Heimspiel gegen Hollenbach verabschie­dete FV-Präsident Roland Reischmann (Zweiter von links mit Vorstandsk­ollege Oliver Schneider, links, und Marketingl­eiter Ralf Spieß, rechts) die beiden Spieler Jonas Wiest (Mitte) und Luca Gruler.

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