Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Was untersuchen wir denn heute?
Waren Sie schon einmal in einem Hafen, in dem ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat? Oder gar zwei, drei, fünf auf einmal? Ob in Hamburg, in Istanbul oder in Genua – man muss das mal gesehen haben: wie Hunderte, Tausende von urlaubenden Passagieren sich von den Schiffen bewegen, in Busse oder Taxis einsteigen, nach einigen Stunden mit Souvenirs voll bepackt zurückkehren, und dann legt das Schiff wieder ab.
Menschen aller Gehaltsgruppen, sexueller Orientierungen und sonstiger Interessen nehmen an solchen Kreuzfahrten teil. Und wir können rein gar nichts Verwerfliches daran finden. Man muss ja nicht Anhänger dieser Reiseart sein, um anderen den offensichtlichen Spaß zu gönnen.
Jetzt aber haben Umweltschützer rechtzeitig zur Sommer-Reisesaison herausgefunden, dass die großen Pötte derart viel Dreck machen, dass es gar nicht so gesund ist, in der Nähe einer Hafenmauer zu leben, an der solche Dampfer anlegen. 475 000 ultrafeine Partikel seien in einem Kubikzentimeter Umgebungsluft auf dem Sonnendeck irgendeines AidaPottes gemessen worden, heißt es.
Was das bedeutet, wissen wahrscheinlich nicht einmal die Experten, aber es hört sich schon bedrohlich an. Wir können daraus vor allem den Schluss ziehen, dass es sehr viele Untersuchungen gibt. Vor allem die von Krankenkassen angestellten Recherchen könnten dazu führen, dass wir und unsere Mitbürger irgendwann so verunsichert sind über all die Gefahren im täglichen Leben, dass wir kein deutsches Brot mehr essen und irgendwann gar das Atmen einstellen. (pla.)