Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Heftige Kritik an Audi-Chef Rupert Stadler
NECKARSULM (dpa) Vertreter der Kleinaktionäre haben Audi-Chef Rupert Stadler (Foto: dpa) und VW-Chef Matthias Müller auf der Audi-Hauptversammlung mit heftiger Kritik bedacht. Andreas Breijs von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) forderte, „dass irgendjemand dieses Chaos verantworten muss“. Er hoffe, dass Vorstand und Aufsichtsrat zur Kasse gebeten würden. Kleinaktionäre kontrollieren indes keinen großen Anteil von Audi: Das Unternehmen gehört zu 99,55 Prozent dem VW-Konzern.
Großen Beifall der 600 Aktionäre fand die Kritik an den MillionenBoni für Stadler und für den nach nur neun Monaten Amtszeit vor die Tür gesetzten Audi-Technikvorstand Stefan Knirsch, der trotz seiner
Rothaus überweist Land zweistellige Millionensumme
GRAFENHAUSEN (lsw) - Die Badische Staatsbrauerei Rothaus hat dem Land als alleinigem Eigentümer für das vergangene Jahr eine Dividende in zweistelliger Millionenhöhe überwiesen. Die Brauerei verzeichne eine stabile Geschäftsund Ertragslage, sagte Alleinvorstand Christian Rasch in Grafenhausen. Das Land erhalte eine Dividende auf dem Niveau der Vorjahre. Eine Zahl nannte Rasch nicht. 2016 verbuchte Rothaus ein Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 75,6 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte der Umsatz, bereinigt um das 2015 in Kraft getretene Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz, 74,3 Millionen Euro betragen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen betrug 29,8 Millionen Euro und damit eine halbe Million Euro weniger als 2015.
Südzucker fühlt sich bereit für den Weltmarkt
MANNHEIM (dpa) - Europas größter Zuckerkonzern Südzucker sieht sich für die Umwälzungen auf dem Zuckermarkt gerüstet. „Das Fahrwasser wird unsicherer, aber uns ist nicht bange“, sagte Vorstandschef Wolfgang Heer bei der Bilanzpressekonferenz. Da die Zuckerpreise stark schwanken, ist die Spanne für das erwartete operative Ergebnis im Gesamtjahr mit 425 bis 500 Millionen Euro weit gefasst. Im abgelaufenen Jahr 2016/2017 hatte der Konzern operativ 426 Millionen Euro verdient. Der Umsatz wird 2017/18 zwischen 6,7 und sieben Milliarden Euro erwartet (Vorjahr 6,5 Milliarden Euro).
Unternehmer Tapie muss 400 Millionen zurückzahlen
PARIS (dpa) - Der französische Geschäftsmann Bernard Tapie (Foto: AFP) ist zur Rückzahlung einer Entschädigung von mehr als 400 Millionen Euro verurteilt worden. Das oberste französische Gericht wies Tapies Revisionsantrag gegen die Entscheidung zurück. Tapie hatte sich beim Verkauf von Anteilen am deutschen Sportartikelhersteller Adidas Anfang der 1990er-Jahre von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais geprellt gesehen. Ein Schiedsverfahren sprach Tapie 2008 die Millionen-Entschädigung zu.
Real darf Trikots mit Adler-Logo nicht verkaufen
MÜNCHEN (dpa) - Die Supermarktkette Real darf keine Retro-Trikots mit Adler-Logo verkaufen, die an die Trikots der Fußball-Nationalelf beim „Wunder von Bern“1954 erinnern. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) München im langjährigen Rechtsstreit um das Logo des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) entschieden. In einem Teilurteil gab es damit dem DFB recht. Dieser hatte Real verklagt. Kenntnis von Dieselmanipulationen eine hohe Abfindung bekam: „3,8 Millionen dafür, dass er schuld war! Wer hat denn diesen Vertrag ausgehandelt?“, fragte Breijs.
Audi werde bis zu 40 Prozent der heutigen Motorvarianten aus dem Angebot streichen, sagte Stadler: „Wir schaffen damit Ressourcen für die elektrischen Antriebe.“Im kommenden Jahr soll das erste Audi-Elektroauto kommen: ein SUV, danach folgen E-Coupé und E-Kompaktwagen. Gut die Hälfte der 2,3 Millionen vom Abgas-Skandal betroffenen Vierzylinder-Audis seien nachgerüstet worden. Die bereits verbuchten Kosten und Rückstellungen von 1,8 Milliarden Euro reichten voraussichtlich, sagte Finanzvorstand Axel Strotbek.
Deutsche Bahn modernisiert ihre ICE-3-Flotte
NÜRNBERG (dpa) - Die Deutsche Bahn rüstet ihre gesamte ICE-3Flotte mit neuer Innenausstattung und modernerer Technik aus. Ziel sei es, die Züge für Kunden komfortabler und digitaler zu machen, sagte Sprecher Jürgen Kornmann des Werks Fahrzeuginstandhaltung in Nürnberg. So sollen die 66 Züge der Baureihen 403 und 406 mehr Platz für Gepäck, Kinderwagen und Rollstühle bieten. Rund 30 000 Sitze werden in den ICEs verbaut und etwa 35 000 Quadratmeter neuer Teppich verlegt. In die Frischekur der ICE-3-Flotte steckt die Deutsche Bahn rund 210 Millionen Euro.
General Motors zieht sich aus weiteren Märkten zurück
DETROIT (dpa) - Nach dem Verkauf der deutschen Tochter Opel will sich der US-Autobauer General Motors (GM) aus weiteren ausländischen Märkten zurückziehen. Die so frei werdenden Mittel will GM in Märkte investieren, von denen sich der Autobauer mehr Erfolg verspricht. Die Kosten werden den Konzern im zweiten Quartal mit 500 Millionen US-Dollar belasten, teilte GM mit. Gleichzeitig setzt der Konzern auf Einsparungen von jährlich bis zu 100 Millionen Dollar. GM werde seine Produktion von leichten Nutzfahrzeugen in Südafrika an den japanischen Fahrzeughersteller Isuzu verkaufen. Der Verkauf der Marke Chevrolet werde zum Jahresende eingestellt, hieß es.
IG Metall will mehr Firmen an Tarifverträge binden
BÖBLINGEN (lsw) - Der Landeschef der IG Metall will im Südwesten noch mehr Firmen an Tarifverträge binden. „Priorität muss für die kommenden Jahre sein: Wir stärken die Tarifbindung“, sagte Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger bei der Bezirkskonferenz in Böblingen. Er warnte vor einer Entwicklung wie im Dienstleistungssektor, der in großen Teilen tariffrei sei. Ziel sei es, in der Metall- und Elektroindustrie Bereiche wie die Logistik, die von Firmen in den vergangenen Jahren vielerorts ausgegliedert wurden, zurückzuholen. „Ich will die gesamte Wertschöpfung, von der Planung über Produktion bis hin zu Logistik und Services unter den Deckungsbereich unserer Tarifverträge bringen“, sagte er.
Uber wird zum Fall für den Europäischen Gerichtshof
KARLSRUHE (dpa) - Die neue Konkurrenz für deutsche Taxis durch den umstrittenen Fahrdienstvermittler Uber wird zum Fall für den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Der Bundesgerichtshof (BGH) setzte ein Verfahren aus, um zentrale Fragen in Luxemburg klären zu lassen. Die obersten Zivilrichter in Karlsruhe haben zu entscheiden, ob Uber Mietwagen mit Fahrer per Smartphone-App direkt an Kunden vermitteln darf. Nach deutschem Recht wäre das verboten.