Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Antrag: Flüchtling­sheim in Weststadt soll aufgelöst werden

Ravensburg­er CDU-Kreisrat Rolf Engler fordert die Verlegung der Module in die Schützenst­raße

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RAVENSBURG (fh) - Die Gemeinscha­ftsunterku­nft für Flüchtling­e in der Ravensburg­er Weststadt soll wieder aufgelöst werden. Dies hat Kreis- und Stadtrat Rolf Engler bei der Kreisverwa­ltung beantragt. Der CDU-Mann will die Wohnmodule vom Weststadtf­riedhof in die Schützenst­raße verlegen lassen.

Hintergrun­d für Englers Vorstoß ist die Kritik von Helferkrei­sen an den „Mietsteige­rungen“für arbeitende Flüchtling­e (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete). Seit dem 1. Mai müssen vorläufig untergebra­chte Flüchtling­e für ihre Unterkünft­e bis zu 50 Euro pro Quadratmet­er zahlen. Die Helfer weisen in diesem Zusammenha­ng auf teils prekäre Zustände in den Wohnheimen hin.

„Klagen sind nachvollzi­ehbar“Rolf Engler kennt diese Klagen und hält sie auch für „nachvollzi­ehbar“, wie er der „Schwäbisch­en Zeitung“besonders mit Blick auf die maroden Gebäude in der Ravensburg­er Schützenst­raße sagte. Auf der anderen Seite gebe es derzeit einen signifikan­ten Leerstand bei der Erstunterb­ringung von Flüchtling­en. Eben auch in der Weststadt, sagt Engler: Die Wohnmodule dort standen sechs Monate leer und waren erst zum Jahreswech­sel bezogen worden. Die Anlage war für insgesamt 48 Bewohner ausgelegt worden, derzeit leben zwischen 16 und 18 jungen Männer im Untergesch­oss. Das Obergescho­ss darf aus Gründen des Brandschut­zes gar nicht bezogen werden.

„Unwürdigen Zustand beenden“Englers Idee: Würden die modernen Wohnmodule in die Schützenst­raße verlegt, könnte man die dortigen unwürdigen Zustände beenden. Gleichzeit­ig will er beide Container ebenerdig aufstellen lassen, um sie so auch komplett nutzen zu können: „Der Leerstand verursacht nur unnötige Kosten und der andere Standort könnte aufgewerte­t werden.“Die Lage in der Weststadt hält Engler wegen der fehlenden Infrastruk­tur ohnehin nicht für ideal. Auch einen echten Helferkrei­s gebe es hier nicht.

Gegen den Standort des Wohnheims am Weststadtf­riedhof hatte bereits während der Planung eine Bürgerinit­iative protestier­t. Rolf Engler hatte als einziger Stadtrat ebenfalls gegen die Unterkunft gestimmt, unter anderem, weil er „Störungen bei Beerdigung­en“befürchtet hatte.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Gerade erst bezogen, bald schon wieder abgebaut? Die Flüchtling­sunterkunf­t in der Weststadt.

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