Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Eschach freut sich auf die Punktspielpremiere im Zeppelinstadion
TSV eilt in der Fußball-Landesliga von Erfolg zu Erfolg – Gastspiel in Friedrichshafen am Samstag (15.30 Uhr)
ESCHACH - Der TSV Eschach muss am Samstag um 15.30 Uhr beim VfB Friedrichshafen ran. Die Eschacher freuen sich riesig auf ihre Punktspiel-Premiere im Zeppelinstadion.
Gedankenspiele sind ausdrücklich erlaubt beim TSV Eschach. „Wenn der FV Ravensburg II gegen Kehlen Unentschieden spielt und wir in Friedrichshafen gewinnen, sind wir Vierter“, rechnet Trainer Jens Rädel vor – und wirkt dabei, als müsse er sich regelmäßig selbst kneifen. „Wenn wir zusammenstehen und über so was reden, müssen wir immer wieder schmunzeln.“
Die Eschacher haben alles Recht dazu, mit einem Dauer-Grinsen im Gesicht herumzulaufen – der Aufsteiger eilt weiter von Erfolg zu Erfolg. Am letzten Sonntag musste die TSG Balingen II dran glauben, phasenweise wurde der VerbandsligaAbsteiger vom TSV-Zug regelrecht überrollt. Natürlich: „Die Balinger haben defensiv einen ganz schwachen Tag erwischt“, Jens Rädel weiß wohl, dass sein Team in Friedrichshafen ein ganz anderes Kaliber erwartet. Die Eschacher nutzten es jedenfalls eiskalt aus, dass die Viererkette der TSG besonders auf ihrer rechten Seite gewaltige Probleme hatte. Um dort die Lücke zu suchen, lief Benedikt Böning auf dem Weg zu seinem 4:2 extra mit dem Ball am Fuß einmal quer über den Platz. Eschachs Goalgetter hatte bei seiner Gala-Vorstellung (drei Tore, eine Torvorlage) allerdings auch einen klaren Vorteil: „Ich glaube, der Bene war der einzige, der am Freitag nicht feiern war“, lachte Thomas Reutlinger beim kurzen Aufwärmen, bevor er Patrick Kapellen ersetzte. Eschachs kopfballstarker Stürmer hat übrigens vom Pressschlag in der 20. Minute keine Knie-, sondern eine zweifache Bänderverletzung im Knöchel davongetragen. Schon vor Bönings drittem Treffer hatte Florian Locher – natürlich auch über Balingens rechte Abwehrseite – das neue Ziel erreicht, dass man sich beim TSV gesteckt hatte: „Wir wollten wieder die zweitbeste Offensive der Liga stellen“, sagt der Trainer. Dazu galt es, gegen Balingen mehr als zwei Tore zu erzielen, um den FV Rot-Weiß Weiler mit Wunder-Stürmer Kevin Bentele in dieser Statistik zu verdrängen.
Eschach muss Ausfälle verkraften So eilen sie denn weiter von Erfolg zu Erfolg, die Spieler des TSV Eschach – und dürfen das, was den Trainer anbelangt, ruhig noch euphorischer feiern: „Als wir den Klassenerhalt geschafft hatten, haben das alle einfach so zur Kenntnis genommen“, wundert Rädel sich.
Jetzt ist zumindest die Vorfreude groß auf den Auftritt in Friedrichshafen. Wieder ein großer Name in der Region, dazu ein großes Stadion – die Eschacher reisen allerdings geschwächt an: Neben Kapellen fallen mit den verletzten Fabio Frank und Tobias Weiß und dem studienbedingt verhinderten Manuel Ruess drei Stammspieler aus. Besonders das Fehlen des Kreativstrategen Ruess verändert das Eschacher Spiel.