Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kretschmann warnt die Grünen
STUTTGART (dpa) - Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat seine Partei vier Monate vor der Bundestagswahl vor Fehlern gewarnt. „Man kann vor Wahlen nicht groß sein Profil ändern, das gelingt nicht. Aber das Profil, das wir haben, auf die Höhe der Zeit bringen, das können wir noch schaffen“, sagte Kretschmann in einem am Samstag veröffentlichten Interview der „taz“(„die tageszeitung“). „Nur wenn wir zeigen, dass wir relevant sind, kommen wir im Bund aus dem Keller raus.“
Zuletzt habe die Partei in Nordrhein-Westfalen die Landtagswahl verloren, weil sie „in höchster Not ohne Not genau das Falsche gemacht“habe. Die Grünen dort hätten Koalitionsoptionen ausgeschlossen und heimlich auf RotRot-Grün gehofft. Die Grünen
Sicherheitsgipfel gegen Fußballgewalt am 10. Juli
STUTTGART (lsw) - Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat seinen geplanten „Sicherheitsgipfel“zur Minderung von Gewalt in Fußballstadien festgezurrt. An dem Treffen am 10. Juli im Innenministerium in Stuttgart sollen Vertreter der Fußballvereine, der Deutschen FußballLiga (DFL), des Deutschen FußballBundes (DFB), der Polizei, der kommunalen Spitzenverbände und von Fanprojekten teilnehmen, wie ein Sprecher am Wochenende in Stuttgart sagte. Minister Strobl sagte, es sei absolut inakzeptabel, wenn bestimmte Gruppen angeblicher Fußballanhänger randalierten oder so aufträten, dass friedliche Fans Angst bekämen. „Wir akzeptieren nirgendwo, auch nicht in oder um Fußballstadien, rechtsfreie Räume.“Er wolle, dass Familien ruhigen Gewissens und ohne Angst zu jedem Fußballspiel gehen könnten. „Mein Ziel ist, das Problem gemeinsam anzupacken.“Auslöser für das gestiegene Interesse der Landesregierung am Thema Stadion-Sicherheit war das Derby zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC am 9. April. Bei der Zweitliga-Partie waren unter anderem aus dem KSC-Block Leuchtraketen aufs Spielfeld gefeuert worden. Das Fußballspiel stand zeitweise kurz vor dem Abbruch.
Über 166 000 Hafttage weggearbeitet
STUTTGART (lsw) - Vier Stunden Arbeit statt ein Tag im Gefängnis: 5048 Menschen haben im vergangenen Jahr das Projekt „Schwitzen statt Sitzen“genutzt, wie das Justizministerium in Stuttgart mitteilte. Dadurch wurden 166 152 Hafttage vermieden. Das habe eine Ersparnis von rund 15 Millionen Euro gebracht. Ein Tag im Gefängnis kostet das Land rund 100 Euro. An dem Projekt können Personen teilnehmen, die eine Geldstrafe nicht bezahlen können und deshalb mit einer Ersatzfreiheitsstrafe rechnen müssen. Den Gang ins Gefängnis können sie abwenden, wenn sie gemeinnützige Arbeit leisten. Das Projekt wird vom Justizministerium finanziell unterstützt. Für das laufende Jahr seien Zuschüsse in Höhe von 2,2 Millionen Euro vorgesehen. „Schwitzen statt Sitzen“gibt es seit 1987 in Baden-Württemberg. müssten sich auf ihre Kernkompetenzen wie Klima und Umwelt konzentrieren und stärker auf die Mitte der Gesellschaft schauen. Er selbst wolle sich mit „Power“in den Bundestagswahlkampf einbringen. „Aber ich muss ja auch noch regieren. Das darf nicht darunter leiden“, sagte er. Das „Gerücht“, er wolle sich nur begrenzt einbringen, um nicht für eine Wahlniederlage im Bund verantwortlich zu sein, sei falsch, meinte der 69-Jährige. In dem Interview erzählte Kretschmann von einem Treffen mit seinem parteiinternen Kritiker Jürgen Trittin, dem früheren Fraktionschef im Bundestag. Das Gespräch sei produktiv verlaufen. Zwar gebe es zwischen ihnen beiden in der Grundausrichtung erhebliche Differenzen, sagte Kretschmann. Es sei aber auch darum gegangen, sich auf Kernthemen zu einigen.
25-Jähriger ertrinkt bei der Rettung seines Sohns
ILLMENSEE (rum) - Tragisches Ende eins Ausflugs: Ein 25 Jahre alter Mann ist beim Versuch, seinen dreijährigen Sohn im Illmensee zu retten, selbst ertrunken. Nach Angaben der Polizei war der 25-jährige Vater mit seinen drei Kindern im Alter von fünf, drei und anderthalb Jahren sowie einer 21-jährigen Bekannten mit einem Tretboot vom Ostufer aus auf den See hinausgefahren. Etwa 100 Meter vom Ufer entfernt fiel der dreijährige Junge in den See. Der Vater sprang hinterher, um seinen Sohn zu retten. Ein 55jähriger Mann sprang vom Ufer aus ins Wasser und schwamm zum Boot. Dort gelang es den beiden Männern, das Kind zurück in das Boot zu befördern. Dabei ging der 25-jährige Vater im Wasser unter. Nach etwa 40 Minuten konnte der vermisste Mann durch Taucher der Feuerwehr aus Mengen aus dem See geborgen werden. Nach Maßnahmen zur Wiederbelebung wurde der Mann in ein Krankenhaus eingeliefert. Beim Transport starb er. Der Dreijährige wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Ärzte stellten aber keine Verletzungen fest.
Nachbar schießt mit Schreckschusswaffe um sich
SCHELKLINGEN (lsw) - Im Streit mit seinen feiernden Nachbarn hat ein 24-Jähriger in Schelklingen (Alb-Donau-Kreis) mit einer Schreckschusswaffe geschossen. Laut Polizei hatte er sich von der Feier im Stockwerk über ihm in der Nacht zum Sonntag so sehr gestört gefühlt, dass er unbemerkt die Wohnung betrat. Als die Feiernden ihn bemerkten und zur Rede stellten, zog er die Waffe und schoss auf eine Wand und in den Hausflur.
Kind stürzt aus dem Fenster und wird schwer verletzt
STEINHAUSEN AN DER ROTTUM (lsw) - Beim Spielen ist ein Dreijähriger in Steinhausen an der Rottum (Kreis Biberach) aus einem Fenster zehn Meter in die Tiefe gestürzt und schwer verletzt worden. Der Junge hatte am Samstag mit seinem fünf Jahre älteren Bruder im obersten Stockwerk eines Hauses gespielt und war zum Öffnen des Fensters auf eine Brüstung geklettert.