Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Ich freue mich auf den Blutfreitag“
Weingartens Stadtmusikdirektor Rafael Ohmeyer ist in diesem Jahr erstmals beim Blutritt dabei
WEINGARTEN - Eine ganze Reihe von Premieren erlebt in diesem Jahr der neue Weingartener Stadtmusikdirektor Rafael Ohmeyer, bis er den ganzen Jahreszyklus an Festen und Konzerten absolviert hat. Einer der Höhepunkte ist der Blutritt, bei dem dem Städtischen Orchester als musikalischer Begleiter der Heilig-BlutReliquie eine Sonderrolle zukommt.
Musikalisch ist dies zwar keine große Herausforderung, weil die Anzahl der Stücke nicht sehr groß ist und die meisten Orchestermitglieder sie seit vielen Jahren spielen. Aber: „Es kribbelt schon ein wenig, wenn man als Dirigent erstmals dabei ist und den Blutritt noch nie zuvor erlebt hat“, räumt Ohmeyer ein.
Er hat sich von einem langjährigen Musiker alles erklären lassen, ist die Wege abgegangen, welche das Orchester beim Blutritt zu absolvieren hat. Es gab auch eine Besprechung mit dem Weingartener Blutreiter-Gruppenführer, um die Abläufe und den Zeitplan zu besprechen.
„Ich freue mich auf den Blutritt. Das wird für mich sicher ein besonderes Erlebnis“, sagt Ohmeyer. „Alle schwärmen von der besonderen Atmosphäre, die an diesem Tag in Weingarten herrscht.“
Um 6.45 Uhr begleitet das Blasorchester die Blutreitergruppe vom äußeren Klosterhof zum Vorplatz der Basilika, wo um 7 Uhr die Reliquie an Dekan Ekkehard Schmid übergeben wird. Wenn sich die Gruppe Weingarten in die Mitte des Prozessionszugs einreiht, werden sie die Musiker bis an die südliche Stadtgrenze begleiten und gegen 11 Uhr wieder in Empfang nehmen. Zur Übergabe auf dem äußeren Klosterhof erklingen bekannte Choräle während des Wiedereinzugs in die Basilika, wo dann das feierliche Hochamt beginnt.
Dann sind für die Weingartener Blasmusiker die Pflichtaufgaben erfüllt. Und ihr junger Dirigent ist um eine neue Erfahrung reicher.