Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Stephanie Aeffner zeigt klare Kante
Landesbehindertenbeauftragte zu Gast in der Stiftung KBZO
WEINGARTEN (sz) - Stephanie Aeffner, Landesbehindertenbeauftragte und Nachfolgerin des neuen KBZOAufsichtsratsvorsitzenden Gerd Weimer, hat die Stiftung KBZO besucht. Die 40-jährige Sozialpädagogin aus Eppelheim (Rhein-NeckarKreis) sitzt selbst im Rollstuhl und ist die erste persönlich Betroffene im Amt der baden-württembergischen Landesbehindertenbeauftragten. Aeffner war auf Vorschlag von Sozialund Integrationsminister Manne Lucha bestellt worden.
Stephanie Aeffner machte sich im Rahmen ihres knapp fünfstündigen Besuchs ein Bild vom vielfältigen Angebot der Stiftung KBZO für Menschen mit und ohne Behinderung. Dort traf Stephanie Aeffner in Begleitung ihres Geschäftsstellenleiters Eberhard Strayle auf Führungskräfte der Stiftung KBZO zum fachlichen Austausch. Die Landesbehindertenbeauftragte betonte, dass die bevorstehenden Veränderungen, die Schulgesetz, LandesbehindertenGleichstellungsgesetz oder das Bundesteilhabegesetz mit sich brächten, „mit Leben gefüllt werden müssen, damit diese Veränderungen auch bei den Menschen ankommen“.
Politik habe die Aufgabe, gleiche Lebenschancen für alle zu schaffen. Wie gut Teilhabemöglichkeiten sind, dürfe deshalb nicht davon abhängen, wie gut der jeweilige Kreis finanziell dasteht. „Da muss eine Steuerung her“, forderte Aeffner. Auch bei der Schaffung von Angeboten einer ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung zeigt die Landes-Behindertenbeauftragte klare Kante und will, dass die Selbstvertretungsorganisationen der Menschen mit Behinderung und sie an Gesprächen beteiligt werden, in denen entschieden wird, was gefördert wird“.
Aeffner, die selbst aus der Behindertenbewegung kommt und lange Jahre in einer Beratungsstelle von Menschen mit Behinderung für Menschen mit Behinderung gearbeitet hat, rät grundsätzlich, dass sich die Selbstvertretungsorganisationen der Menschen mit Behinderung behinderungsübergreifend zusammenschließen, damit in jedem Kreis eine solche Beratungsstelle geschaffen werden könne.