Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Grünes Licht für Badespaß im See
Vor dem Eriskircher Strandbad ist die Wasserqualität im Bodensee wieder „ausreichend“
FRIEDRICHSHAFEN - Die Badesaison am Bodensee beginnt. Am nördlichen Seeufer ist die Wasserqualität überall „gut bis sehr gut“. Auch im Eriskircher Bad steht dem feuchten Vergnügen im Seewasser nichts mehr im Wege: Nach dem „dunkelrot“in der vergangenen Saison – da war die Wasserqualität „mangelhaft“bescheinigt die „Badegewässerkarte 2017“des Landes den Eriskirchern jetzt ein „ausreichend“.
Sei es im Strandbad Langenargen, am Strandbad in Friedrichshafen oder im Seeraum vor dem Zeltlager in Seemoos: Die Wasserqualität ist „ausgezeichnet“. Leicht getrübt sind die Badegewässer im Frei- und Seebad der Häfler und vor dem Freizeitgelände in Manzell: Dort ist die Wasserqualität nur „gut“. So wie 2016 übrigens auch schon. Nur 2012 und 2013 attestierten die Wassertester diesen Badeorten „ausgezeichnete“Qualität.
315 Badestellen kontrolliert Von den 315 in der vergangenen Badesaison kontrollierten Badestellen in Baden-Württemberg sind 95 Prozent zum Baden „sehr gut“oder „gut“geeignet. Damit erziele das Land im europäischen Vergleich erneut überdurchschnittliche Ergebnisse, erklärte am Dienstag Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Lediglich der Finsterroter See in Wüstenrot und das Kocherfreibad in Künzelsau sind in der laufenden Badesaison aufgrund der in der Vergangenheit ermittelten zeitweiligen hygienischen Belastungen gesperrt.
In der am Dienstag vom Sozialministerium veröffentlichten „Badegewässerkarte 2017“finden Interessierte Informationen, welche Badeseen in Baden-Württemberg mit welchem Ergebnis überprüft werden. „Ob mit der Familie oder mit Freunden, allein oder als Paar – für viele Menschen gibt es in den Sommermonaten kaum ein größeres Vergnügen, als unter freiem Himmel schwimmen zu gehen oder sich einfach nur entspannt am Ufer auszustrecken. Die regelmäßigen Qualitätskontrollen der Badeseen stellen auch während der laufenden Saison ungetrübten Badespaß sicher“, so der Grünen-Minister in Stuttgart.
Die gemeldeten Badestellen in Baden-Württemberg werden nach EU-Vorgaben überwacht. Dazu werden von den Gesundheitsämtern während der Badesaison, die in Baden-Württemberg in der Regel vom 1. Juni bis zum 15. September dauert, mindestens einmal im Monat Wasserproben entnommen und im Labor untersucht. Das Landesgesundheitsamt bezieht für die aktuelle Beurteilung der Wasserqualität die Bewertungen der vergangenen vier Jahre mit ein. Nach diesen Werten erteilte es der Wasserqualität vor Eriskirch die Note „mangelhaft“. Die Folge: Nach geltenden EU-Richtlinien wird vom Baden in der Saison 2016 „dauerhaft abgeraten“.
Nicht nur in Eriskirch hat diese Regelung für Unverständnis gesorgt. Wie sagte doch der damalige Bürgermeister Markus Spieth: Der Badegast wolle wissen, wie die Badequalität aktuell sei – und nicht, wie sie vor Jahren gewesen ist.