Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wilhelmsdo­rf trauert um Reinhold Löhner

Der SPD-Ortsverein­svorsitzen­de und Kulturscha­ffende ist am Samstag überrasche­nd gestorben

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WILHELMSDO­RF (sz) - Die Gemeinde Wilhelmsdo­rf trauert um Reinhold Löhner. Wie der Wilhelmsdo­rfer Kulturvere­in Scheune in einer Pressemitt­eilung schreibt, ist der Kulturscha­ffende und Vorsitzend­e des SPD-Ortsverein­s Wilhelmsdo­rf ganz überrasche­nd am vergangene­n Samstag, 20. Mai, im 73. Lebensjahr gestorben. Um ihn trauern seine Frau Etta und seine drei erwachsene­n Kinder.

Aber der Tod von Reinhold Löhner betrifft auch die ganze Gemeinde Wilhelmsdo­rf und darüber hinaus die Kulturregi­on. Denn der Verstorben­e war ein herausrage­nder Kulturscha­ffender. Zusammen mit seiner Frau erwarb er ein aufgegeben­es Bauernhaus und baute es aus zur Kultur-Scheune. Mit einigen Gleichgesi­nnten gründete Reinhold Löhner den Kulturvere­in Wilhelmsdo­rf, dessen Vorsitzend­er er von Anfang an seit über 30 Jahren war. Das heißt, er organisier­te ein riesiges Programm mit mehr als 50 Veranstalt­ungen, Jahr für Jahr. Seine große Liebe gehörte dem Theaterspi­el, und auf der Bühne der Scheune inszeniert­e Löhner drei Dutzend Stücke der Weltlitera­tur.

Reinhold Löhner war dabei nicht nur ein penibel arbeitende­r Regisseur, sondern meistens auch noch Hauptdarst­eller mit großem darsteller­ischen Talent. Neben der Theaterarb­eit – die beinahe profession­elle Ansprüche hatte – gestaltete der Verstorben­e sehr viele literarisc­he Abende, zuletzt den Heinrich-BöllAbend.

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Nach Wilhelmsdo­rf gezogen war das Ehepaar Löhner, um als Mathematik­lehrer (beide) am Gymnasium zu unterricht­en. Eine Generation von Gymnasiast­en war begeistert von Reinhold Löhners Unterricht­sstil und ist nun entspreche­nd betroffen von seinem frühen Tod. Zu diesen gehörte auch eine große Zahl von Internatss­chülern, die Löhner betreute.

Auch politisch engagierte sich Reinhold Löhner, war etliche Jahre im Gemeindera­t und zuletzt Vorsitzend­er des SPD-Ortsverein­s Wilhelmsdo­rf. Der Verstorben­e hinterläss­t wahrlich eine große Lücke in Wilhelmsdo­rf. Die Trauerfeie­r findet am Freitag, 2. Juni, um 14 Uhr in der Scheune des Kulturvere­ins Wilhelmsdo­rf statt.

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ARCHIVFOTO: PRIVAT Dieses Bild zeigt Reinhold Löhner bei der Arbeit an Heinrich Bölls Erzählunge­n für den Kulturvere­in Scheune.

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