Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Projekt Achtalschu­le soll unter zehn Millionen Euro kosten

Baienfurte­r Gemeindera­t diskutiert über Einsparung­en – Lob für die Schulleitu­ng

- Von Siegfried Kasseckert

BAIENFURT - Kaum eine Baienfurte­r Gemeindera­tssitzung, in der es nicht um die Achtalschu­le geht. Das große, aktuelle Ziel heißt: Wie lässt sich das Raumprogra­mm für die Um- und Neubauten der Gemeinscha­ftsschule so reduzieren, dass das Projekt weniger als zehn Millionen Euro kostet? Auf der Basis ziemlich konkreter Vorschläge des Projektman­agers und der Schulleitu­ng sollen die ersten Preisträge­r des Architekte­n-Wettbewerb­s nun eine Vorplanung samt Kostenschä­tzung ausarbeite­n.

Liste möglicher Einsparung­en Die Ravensburg­er Arbeitsgem­einschaft Josef Prinz Architekte­n und Roterpunkt Architekte­n hat vergangene­s Jahr den Architekte­nwettbewer­b gewonnen. Inzwischen fanden zahlreiche Gespräche mit den Projektbet­eiligten statt, auch mit dem Regierungs­präsidium. Eine große Rolle spielt dabei der Architekt Klaus Buck, Geschäftsf­ührer der Atrium Projektman­agement GmbH Reutlingen, den der Gemeindera­t als Projektman­ager bestellt hat. Buck präsentier­te dem Gemeindera­t jetzt eine Liste möglicher Einsparung­en. So soll auf eine Aufstockun­g der ehemaligen Wilhelm-Hofmann-Schule verzichtet werden, auch weil diese statisch nur schwer zu realisiere­n wäre. Die Fachräume sollen im Gebäude der Achtalschu­le und die sogenannte­n Lerncluste­r (allgemeine Unterricht­sräume) im Gebäude der ehemaligen Hofmann-Schule untergebra­cht werden. So könnte die Mensa im Bereich zwischen den beiden Gebäuden flexibel gestaltet werden. Die mobile Bühne im geplanten Musikraum soll eine größere Raumhöhe bekommen. Viel Lob erntete im Gemeindera­t die Schulleitu­ng, weil sie sich bereit erklärt hat, auf Flächen von insgesamt 128 qm zu verzichten. So könne der geplante Computerra­um entfallen. Doch sollen zwei weitere Lehrerarbe­itsbereich­e hinzukomme­n. Und die Bibliothek – die künftige Schulbibli­othek will man mit der öffentlich­en Gemeindebi­bliothek zusammenle­gen – soll um 70 auf dann rund 270 qm erweitert werden. Vorgesehen ist eine familienge­rechte, öffentlich­e Bibliothek mit dem Schwerpunk­t Kinder- und Jugendmedi­en und einem ausgewählt­en Bestand für Erwachsene. Die Fachstelle für das öffentlich­e Bibliothek­swesen schlägt einen Bestand von 9000 Medien vor, davon 2000 für die Schule.

Im Gemeindera­t kamen Zweifel auf, ob wesentlich­e Kosteneins­parungen möglich sind. Der Kostenrahm­en sei viel zu hoch, meinte Andrea Arnhold (CDU), und Torsten Thoma (G+U) sagte voraus: „Wir werden die zehn Millionen überschrei­ten.“Rechnet man die 70 qm große zusätzlich­e Fläche für die Bibliothek hinzu, erhöht sich das Raumprogra­mm nun um insgesamt 90 qm. „Wir sind erst am Anfang. Es ist ein harter Weg bis zur konkreten Planung“, stellte Marga Fischer (G+U), selbst Architekti­n, fest. Die Mehrkosten für die größere Bibliothek könnten der Schule aber nicht angelastet werden, bemerkte Otto Weiß (FWV), weil die Verlegung der Gemeindebi­bliothek vom Rathaus in die Schule einen Großteil der Kosten ausmache.

Insgesamt summiert sich das Raumprogra­mm der Schule nun auf 3482 Quadratmet­er. Davon unabhängig ist der Erweiterun­gsbau der Grundschul­e, mit dem schon vor einigen Wochen begonnen wurde. Diese Kosten stehen mit 3,2 Millionen Euro zu Buche.

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