Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Projekt Achtalschule soll unter zehn Millionen Euro kosten
Baienfurter Gemeinderat diskutiert über Einsparungen – Lob für die Schulleitung
BAIENFURT - Kaum eine Baienfurter Gemeinderatssitzung, in der es nicht um die Achtalschule geht. Das große, aktuelle Ziel heißt: Wie lässt sich das Raumprogramm für die Um- und Neubauten der Gemeinschaftsschule so reduzieren, dass das Projekt weniger als zehn Millionen Euro kostet? Auf der Basis ziemlich konkreter Vorschläge des Projektmanagers und der Schulleitung sollen die ersten Preisträger des Architekten-Wettbewerbs nun eine Vorplanung samt Kostenschätzung ausarbeiten.
Liste möglicher Einsparungen Die Ravensburger Arbeitsgemeinschaft Josef Prinz Architekten und Roterpunkt Architekten hat vergangenes Jahr den Architektenwettbewerb gewonnen. Inzwischen fanden zahlreiche Gespräche mit den Projektbeteiligten statt, auch mit dem Regierungspräsidium. Eine große Rolle spielt dabei der Architekt Klaus Buck, Geschäftsführer der Atrium Projektmanagement GmbH Reutlingen, den der Gemeinderat als Projektmanager bestellt hat. Buck präsentierte dem Gemeinderat jetzt eine Liste möglicher Einsparungen. So soll auf eine Aufstockung der ehemaligen Wilhelm-Hofmann-Schule verzichtet werden, auch weil diese statisch nur schwer zu realisieren wäre. Die Fachräume sollen im Gebäude der Achtalschule und die sogenannten Lerncluster (allgemeine Unterrichtsräume) im Gebäude der ehemaligen Hofmann-Schule untergebracht werden. So könnte die Mensa im Bereich zwischen den beiden Gebäuden flexibel gestaltet werden. Die mobile Bühne im geplanten Musikraum soll eine größere Raumhöhe bekommen. Viel Lob erntete im Gemeinderat die Schulleitung, weil sie sich bereit erklärt hat, auf Flächen von insgesamt 128 qm zu verzichten. So könne der geplante Computerraum entfallen. Doch sollen zwei weitere Lehrerarbeitsbereiche hinzukommen. Und die Bibliothek – die künftige Schulbibliothek will man mit der öffentlichen Gemeindebibliothek zusammenlegen – soll um 70 auf dann rund 270 qm erweitert werden. Vorgesehen ist eine familiengerechte, öffentliche Bibliothek mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien und einem ausgewählten Bestand für Erwachsene. Die Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen schlägt einen Bestand von 9000 Medien vor, davon 2000 für die Schule.
Im Gemeinderat kamen Zweifel auf, ob wesentliche Kosteneinsparungen möglich sind. Der Kostenrahmen sei viel zu hoch, meinte Andrea Arnhold (CDU), und Torsten Thoma (G+U) sagte voraus: „Wir werden die zehn Millionen überschreiten.“Rechnet man die 70 qm große zusätzliche Fläche für die Bibliothek hinzu, erhöht sich das Raumprogramm nun um insgesamt 90 qm. „Wir sind erst am Anfang. Es ist ein harter Weg bis zur konkreten Planung“, stellte Marga Fischer (G+U), selbst Architektin, fest. Die Mehrkosten für die größere Bibliothek könnten der Schule aber nicht angelastet werden, bemerkte Otto Weiß (FWV), weil die Verlegung der Gemeindebibliothek vom Rathaus in die Schule einen Großteil der Kosten ausmache.
Insgesamt summiert sich das Raumprogramm der Schule nun auf 3482 Quadratmeter. Davon unabhängig ist der Erweiterungsbau der Grundschule, mit dem schon vor einigen Wochen begonnen wurde. Diese Kosten stehen mit 3,2 Millionen Euro zu Buche.