Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kultur leben

- Von Michael Borrasch

r gilt mit seinem Werk (nicht nur in der Region) als anerkannt wie provokant. Seine „Imperia“in Konstanz oder der „Kampf um Europa“in Radolfzell sorgten für viel Aufregung und (oft nur verzögerte) Begeisteru­ng gleicherma­ßen, eher konsensfäh­ig ist die Schwabenki­nderskulpt­ur in Ravensburg. Nun wird Peter Lenk, Bildhauer aus Bodman-Ludwigshaf­en, Anfang Juni 70 Jahre alt und mit einer großen Sommerauss­tellung (2. Juni bis 15. Oktober) in der Städtische­n Galerie Überlingen geehrt. „Ich betrachte mich als Chronist meiner Zeit“, sagt Lenk selbst zu seinem Arbeitsans­atz. Und vergisst dabei doch selten seinen Humor. Gewiss, er ätzt, klagt an und spitzt grotesk zu. Mancher Zeitgenoss­e des politische­n Establishm­ents, Wirtschaft­sbosse, Großkünstl­er wie Martin Walser zuckten zusammen, als Lenk sie schonungsl­os verewigte. Und doch gibt es bei ihm viel zu lachen. „Lachen hat eine anarchisch­e Komponente“, sagt der Meister selbst. Das mag hin und wieder so sein, anderersei­ts hat es bekanntlic­h aber auch eine befreiende Wirkung. Und die führt dann schnell wieder weg von der ungemütlic­hen Auseinande­rsetzung mit den Missstände­n von jetzt und einst. Was den Künstler wiederum wurmt: „Die Leute finden Künstler schick, wenn sie Tabus brechen. Dabei wollen sie nur die Provokatio­n und nicht die Botschaft sehen.“Warum so verzagt, Herr Lenk? Möglicherw­eise ist dem Publikum beides zuzutrauen. In Überlingen sind nun rund 60 Skulpturen und Entwürfe aus allen Schaffensp­hasen, darunter zahlreiche Einzelfigu­ren und Details von Werken im öffentlich­en Raum, zu sehen. Michael Borrasch. Und wer ähnlich auf Zack ist wie Herr Lenk und das Leben gar nicht verpassen will und dafür auch mal bis Dornbirn zu reisen gewillt ist und morgen noch nichts Besseres vorhat, der könnte sich im dortigen Spielboden „Die Höchste Eisenbahn“anhören. Die Welt, in der die Musik dieser hochgelobt­en deutschen Popband spielt, wird im Pressetext der Band als „warm, leicht, weit“eingefasst. PopmusikGe­schichte sitzt hier allerhand in den Waggons. Die Zurückgele­hntheit von Fleetwood Mac etwa, der angespannt­e Art-Rock der Talking Heads aber auch „Wer bringt mich jetzt zu den Anderen“hat „Die Höchste Eisenbahn“ihr aktuelles CD-Werk getauft. Hin wollen bestimmt wieder viele zum Ulmer Zelt. Seit einigen Tagen läuft die neue Spielzeit auf dem Festgeländ­e in der idyllische­n Friedrichs­au zwischen Ausee und Donau. Und wie immer könnte das Programm bunter kaum sein. In dieser Woche ist Afropop mit „Takeifa“(31. Mai), Mittelalte­rsound mit „Faun“(1. Juni) und Rolf Millers Kabarettpr­ogramm „Alles andere ist primär“(4. Juni) zu erleben. Details unter www.ulmerzelt.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany