Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vater und Sohn erleiden schwerste Verbrennungen
Schweißarbeiten auf einem Ponyhof in Geigelbach lösen Großbrand aus – Explosionen zu hören
EBERSBACH-MUSBACH - Zwei Männer haben am Samstagnachmittag bei einem Brand auf einem Ponyhof in Geigelbach (Gemeinde EbersbachMusbach, Kreis Ravensburg) schwerste Verbrennungen erlitten. Zwei Rettungshubschrauber brachten die Verletzten in Spezialkliniken nach München und Tübingen.
Bei Schweißarbeiten in einer Werkstatt des landwirtschaftlichen Betriebs war ein Feuer ausgebrochen, das sich schnell zu einem Großbrand entwickelte. Die Werkstatt ist in einem Nebengebäude des Betriebs untergebracht. Das Gebäude und die angrenzende Stallung brannten vollständig aus. Die Feuerwehr konnte allerdings ein Übergreifen des Feuers auf das angrenzende Wohnhaus verhindern. Während der Löscharbeiten waren Augenzeugenberichten zufolge mehrere Explosionen zu hören.
Bei den beiden verletzten Männern handelt es sich um Vater und Sohn. Die beiden Männer sind mit der Besitzerfamilie befreundet und konnten deshalb die Werkstatt nutzen. Gegen 14.37 Uhr wurde die Feuerwehr Ebersbach-Musbach über die Leitstelle Oberschwaben vom Brand in dem Nebengebäude des Betriebs informiert. Zu diesem Zeitpunkt herrschten sehr hohe Außentemperaturen.
Schwierige Löscharbeiten Gruppenführer Franz Gessler von der Feuerwehr Ebersbach-Musbach war mit seinen Einsatzkräften als einer der ersten am Einsatzort. „Es war bereits ein Vollbrand, als wir eintrafen“, sagt der Gruppenführer der Feuerwehr Ebersbach-Musbach. Die beiden verletzten Männer seien zu diesem Zeitpunkt bereits vom Notarzt und vom Rettungsdienst des DRK versorgt worden. Die Löscharbeiten waren schwierig.
Da mehrere Explosionen zu hören gewesen seien, wahrten die Einsatzkräfte aus Sicherheitsgründen einen größeren Abstand zum Gebäude. Das Feuer griff schnell auf das Stallgebäude über, das sich im gleichen Gebäude befand. Hier war nach Angaben der Feuerwehr Heu und Stroh gelagert. Tiere seien bis zum Eintreffen der Feuerwehr bereits in Sicherheit gebracht und versorgt worden.
Bei dem Brand war ein großes Aufgebot von Feuerwehren aus der Umgebung im Einsatz. Neben der Feuerwehr Ebersbach-Musbach waren die Feuerwehren aus Altshausen, Aulendorf und Bad Saulgau mit rund 120 Einsatzkräften und 24 Fahrzeugen vor Ort. Dazu kamen rund 19 Einsatzkräfte des DRK und die Besatzungen der beiden Rettungshubschrauber. Da sich zum Zeitpunkt des Unglücks außerdem Kinder als Gäste des Ponyhofs an der Unglücksstelle befanden, war der Kriseninterventionsdienst des DRK vor Ort aktiv. Seine Mitarbeiter betreuten die Kinder, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden.
Eine besondere Schwierigkeit bei diesem Brand war die Versorgung mit Löschwasser. Das zwei Kilometer vom Hauptort Ebersbach-Musbach entfernt liegende Geigelbach besteht aus einigen Privathäusern und dem Ponyhof. Der nahe am Ort vorbeifließende Bach führte aufgrund der Trockenheit kaum Wasser. Löschwasser wurde dem Hydrantennetz entnommen. Außerdem pumpte die Feuerwehr Wasser über eine zwei Kilometer lange Versorgungsleitung aus dem Hauptort Ebersbach-Musbach an die Unglücksstelle. Landwirte waren zusätzlich mit sieben Vakuumfässern und Zugmaschinen im Einsatz, um Wasser heranzuschaffen.
Die Wasserversorgung entspreche zwar den rechtlich vorgeschriebenen Anforderungen, sagte der EbersbachMusbacher Bürgermeister Roland Haug, der den Einsatz am Unglücksort verfolgte. Haug: „Aber wie man hier sieht, gibt es einen großen Unterschied zur Praxis.“