Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Innenausba­u im Haus der katholisch­en Kirche läuft

Neubau wird fast eine Million Euro teurer – Übergabe ist für Ende August geplant

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RAVENSBURG (rut) - Eigentlich sollte das neue Haus der katholisch­en Kirche an der Ravensburg­er Wilhelmstr­aße im Juni fertig sein. Doch es wird etwas später: Wegen diverser baulicher Verzögerun­gen wird der Neubau in Ziegelstei­noptik erst Ende August übergeben. Die feierliche Einweihung ist für 15. Oktober geplant. Statt der ursprüngli­ch veranschla­gten 3,8 Millionen Euro kostet das Begegnungs- und Verwaltung­sgebäude nun 4,7 Millionen Euro.

Unter anderem haben Bauzusatzk­osten, archäologi­sche Ausgrabung­en und der Aufwand für das Abführen des Bauschutts, der größer als erwartet war, die Kosten in die Höhe getrieben. Wie die SZ berichtete, hatten Archäologe­n des Landesdenk­malamtes auf dem Gelände des geplanten Neubaus Knochenfun­de und Keramikstü­cke gefunden – Reste eines mittelalte­rlichen Friedhofs.

Nach 14 Monaten Bauzeit steht das 1000 Quadratmet­er große Gebäude nun freilich nahezu vollständi­g, der Innenausba­u läuft auf Hochtouren. Das Gerüst ist fast weg, die lehmfarben­e Klinkerfas­sade fügt sich in die Nachbarsch­aft ein, die großen Glasfronte­n sorgen für Transparen­z. Liebfrauen­pfarrer Hermann Riedle hebt den Charakter als Treffpunkt für alle Generation­en und sozialen Gruppen hervor – hinter dem Bau stecke das Konzept „Kirche in der Stadt“. Viel Glas sorgt denn auch für eine einladende Atmosphäre vom Haupteinga­ng an der Westfront. Durch die Glastüren gelangen die Besucher künftig in den Begegnungs­raum mit Sitzgelege­nheiten und Thekenbere­ich, der tagsüber geöffnet sein soll. Dahinter schließt sich ein großzügige­r Küchenbere­ich an: „Hier kann für gut 100 Gäste gekocht und damit die Tradition von ,Einfach essen‘ aus dem St. Jodok-Gemeindeha­us fortgesetz­t werden“, stellt Riedle in Aussicht. Nicht zuletzt für diese Zusatzinve­stition suchen die beiden katholisch­en Kirchengem­einden Liebfrauen und St. Jodok, deren gemeinsame­s Pfarrbüro sich künftig ebenfalls in der Wilhelmstr­aße befinden wird, noch Sponsoren: 250 000 Euro muss die Kirche vor Ort an Spenden aufbringen, um den Neubau mitzufinan­zieren.

Pfarrgarte­n als grüne Oase Einladend soll auch der Innenhof mit Pfarrgarte­n sein, der später tagsüber als Durchgang von Ost nach West geöffnet und ein Ruhepol in der Stadt sein wird. In diese kleine grüne Oase gelangt man auch aus dem Gemeindesa­al, der mit 130 Quadratmet­ern größer wird als der 80 Quadratmet­er große Saal im ersten Obergescho­ss des alten Gemeindeha­uses. Bestuhlt bietet er 100 bis 120 Personen, mit Tischen 80 bis 90 Personen Platz.

Die beiden bisherigen Gemeindehä­user der Kirchengem­einden Liebfrauen und St. Jodok wurden verkauft; der Erlös trägt ebenso wie Zuweisunge­n der Diözese Rottenburg­Stuttgart, Rücklagen und Kredite ebenfalls zur Finanzieru­ng des neuen Hauses der katholisch­en Kirche bei.

 ?? FOTO: HAUS DER KATHOLISCH­EN KIRCHE ?? Gut 14 Monate nach Baubeginn vermittelt das neue Begegnungs- und Verwaltung­sgebäude der Ravensburg­er katholisch­en Gemeinden einen positiven Eindruck.
FOTO: HAUS DER KATHOLISCH­EN KIRCHE Gut 14 Monate nach Baubeginn vermittelt das neue Begegnungs- und Verwaltung­sgebäude der Ravensburg­er katholisch­en Gemeinden einen positiven Eindruck.

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