Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Babyleiche von Rulfingen: Mutter gesteht Tat

-

RULFINGEN (jek) - Die Polizei hat die Mutter des bei Rulfingen (Landkreis Sigmaringe­n) tot aufgefunde­nen Babys ausfindig gemacht. Die 23-Jährige aus dem Landkreis Konstanz habe gestanden, ihr Kind direkt nach der Geburt erstickt zu haben, teilten das Polizeiprä­sidium Konstanz und die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg am Dienstag mit.

Die 23-Jährige wurde in einer Klinik angetroffe­n, in die sie sich aufgrund ihres kritischen Gesundheit­szustands nach der Geburt begeben hatte. Dort wurde sie befragt. „Bei der Vernehmung hat die Frau angegeben, ihrem gesamten

Proteste gegen Umgang mit türkischem Häftling

STUTTGART (tja) - Der Hungerstre­ik eines türkischen Häftlings aus Baden-Württember­g hat Proteste seiner Unterstütz­er ausgelöst. Am Dienstag besetzten mehrere Personen das Büro des Berliner Bundestags­abgeordnet­en HansChrist­ian Ströbele (Grüne). Bereits am vergangene­n Freitag hatte sich eine Person vor dem Justizmini­sterium in Stuttgart angekettet. Es geht um einen 43-Jährigen. Das Oberlandes­gericht Stuttgart hatte ihn zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er Mitglied der linksextre­mistischen Terrororga­nisation DKHP-C war. Der Häftling ist seit Ende März im Hungerstre­ik, seit 2. Mai liegt er im Justizkran­kenhaus Hohenasper­g. Er wehrt sich dagegen, dass er keinen Brief auf Türkisch schreiben darf. Man wolle auf diese Weise verhindern, dass der Mann weiterhin Terror-Organisati­onen unterstütz­e, teilte das Justizmini­sterium mit. „Der Zustand des Gefangenen ist stabil“, so der Sprecher. Er sei der einzige Gefangene im Land, der derzeit Nahrung verweigere. Umfeld die Schwangers­chaft verheimlic­ht zu haben“, sagte Oberstaats­anwalt Karl-Josef Diehl. Sie habe das Kind nach der Geburt zu einer Babyklappe bringen wollen. Am Mittwoch vergangene­r Woche, so die Frau, sei sie in Begleitung weiterer Menschen im Auto unterwegs gewesen, als sie von den plötzlich einsetzend­en Wehen überrascht wurde. Das Auto habe an dem Aussiedler­hof zwischen Rulfingen und Krauchenwi­es angehalten und sie das Kind dort zur Welt gebracht. Aus Panik hätte sie das Mädchen anschließe­nd erstickt und den Tatort wieder verlassen. Gefunden wurde das tote Baby drei Tage später am Samstag von einem Jugendlich­en zwischen den Strohballe­n.

Der entscheide­nde Zeugenhinw­eis sei von einer der Personen gekommen, die die Schwangere im Auto begleitet haben, sagte Diehl. Weitere Vernehmung­en müssten nun ergeben, inwieweit die Begleiter möglicherw­eise Mitwisser gewesen sein könnten.

Grün-Schwarz zurückhalt­end beim Schuldenab­bau

STUTTGART (lsw) - Trotz hoher Steuermehr­einnahmen will die grün-schwarze Landesregi­erung im neuen Doppeletat zunächst nur einen kleinen Teil der Kreditmark­tschulden abbauen. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) bekräftigt­e am Dienstag, dass die Sanierung etwa von Straßen Vorrang habe. Er begründete dies damit, dass die Zinsen für Kredite niedrig seien. „Wir haben praktisch keine Kreditmark­tschulden mehr, wo wir hohe Zinszahlun­gen leisten müssen.“Wenn hingegen die Sanierunge­n hinausgezö­gert würden, würden diese immer teurer. Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) hat vorgeschla­gen, im Etat 2018/2019 mindestens 200 Millionen Euro an Krediten zu tilgen. Die Regierungs­fraktionen beschlosse­n am Dienstag die Eckpunkte für den Doppeletat und rieten, mit 200 Millionen Euro (Grüne) beziehungs­weise 250 Millionen Euro (CDU) in die Tilgung einzusteig­en. Das Land hat Kreditmark­tschulden in Höhe von 47 Milliarden Euro.

Polen liefert Vorarlberg­er nach Österreich aus

WARSCHAU (AFP) - Polen hat einen Österreich­er aus dem Kleinwalse­rtal an sein Heimatland überstellt, der im Konflikt in der Ostukraine Kriegsverb­rechen begangen haben soll. Der 25-jährige Benjamin F. sei den österreich­ischen Behörden übergeben worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft in Warschau am Dienstag mit. Nach Angaben der österreich­ischen Staatsanwa­ltschaft wurde F. in Untersuchu­ngshaft genommen. Der Vorarlberg­er war Ende April auf dem Weg in die Ukraine von polnischen Grenzbeamt­en festgenomm­en worden. Die österreich­ische Justiz wirft ihm vor, in der Ostukraine auf der Seite der Regierungs­truppen gekämpft und dabei im Frühjahr 2016 Gefangene getötet zu haben, was als mutmaßlich­es Kriegsverb­rechen eingestuft wird. Im Februar hatte die Staatsanwa­ltschaft Wiener Neustadt Haftbefehl erlassen, nachdem F. in einem Zeitungsin­terview ausführlic­h über seine Aktivitäte­n in der Ukraine berichtet hatte.

 ?? FOTO: THW ?? Der Tatort bei Rulfingen.
FOTO: THW Der Tatort bei Rulfingen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany