Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Rückkehrer

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Hubertus Heil hatte den Posten des SPD-Generalsek­retärs schon einmal inne: Der 44-jährige Wirtschaft­sexperte managte die Geschicke der Partei bereits von 2005 bis 2009. Als der Nachwuchsp­olitiker erstmals Generalsek­retär wurde, war er kaum jemandem ein Begriff.

Heils größter Vorteil: Er kennt das Willy-Brandt-Haus und braucht knapp vier Monate vor der Bundestags­wahl keine lange Einarbeitu­ngszeit. Allerdings hat sein Comeback einen Makel: Der derzeitige Fraktionsv­ize der SPD im Bundestag hatte den Generalsek­retärspost­en 2009 abgegeben, nachdem die Sozialdemo­kraten bei der damaligen Bundestags­wahl auf 23 Prozent abgesackt waren – und nach vier Jahren Großer Koalition in der Opposition landeten.

Der am 3. November 1972 in Hildesheim geborene Heil ist als Fraktionsv­ize für die Bereiche Wirtschaft und Energie sowie Bildung und Forschung zuständig. Einen Namen hat er sich als Vertreter des SPD-Netzwerkes gemacht – einer Gruppierun­g, die sich als Mittler zwischen rechtem und linkem Flügel in der SPD sieht.

Der studierte Politikwis­senschaftl­er und Soziologe trat 1988 in die SPD ein und schaffte zehn Jahre später erstmals den Einzug in den Bundestag. 2005 wurde er mit nur 33 Jahren Generalsek­retär, seit 2009 ist er einer der stellvertr­etenden Fraktionsc­hefs der SPD.

Als Wirtschaft­sfachmann setzt sich Heil für eine Sozialpoli­tik ein, die nicht in erster Linie auf Transferle­istungen setzt. Er trete „für einen vorsorgend­en Sozialstaa­t ein, der systematis­ch in die Menschen investiert, bevor soziale Schadensfä­lle wie Krankheit oder Arbeitslos­igkeit eintreten und der reparieren­de Sozialstaa­t eingreifen muss“, schreibt Heil auf seiner Homepage. Anfang Mai wartete er mit einem Grundsatzp­apier auf, in dem für eine Entlastung kleinerer Betriebe geworben wird. (AFP)

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FOTO: DPA Zurück im alten Amt: Hubertus Heil ist wieder SPD-Generalsek­retär.

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