Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Das größte Fest in Eglofs seit 25 Jahren
Die Vorbereitungen für das Kreisverbandsmusikfest in Eglofs laufen auf Hochtouren
EGLOFS (mek/owi) - Hier wird geschraubt, dort wird gesägt: Die letzten Vorbereitungen für das Kreisverbandsmusikfest zum 175-jährigen Bestehen der Eglofser Musikkapelle laufen derzeit auf Hochtouren. Und sie laufen besser als erwartet. „Man hat uns gesagt, dass wir bei ,Wetten Dass “hätten mitmachen können“, erzählt Gebhard Kempter vom Vorstandsteam und lacht. Denn: Das vierte Zelt, in dem ab Donnerstag die „Westernbar“sein wird, war am Sonntagnachmittag innerhalb von nur einer Stunde aufgebaut. Da staunte auch der versierte Zelt-Aufbauleiter nicht schlecht.
Seit zwei Jahren laufen die Vorbereitungen auf das „größte Fest in Eglofs seit 25 Jahren“, wie Musikkapellen-Vorstand Stefan Gräser feststellt. Auch damals war die Musikkapelle der Ausrichter und feierte ihr 150-jähriges Bestehen. Nun steht das 175-Jährige an – „und das wollten wir schon richtig feiern“, sagt Gräser.
Auch das große Zelt, das 3000 Besucher fassen kann, stand am Freitag innerhalb von vier Stunden. Jeder, der Mitglied in der Musikkapelle ist oder Angehörige dabei hat, packt in irgendeiner Form mit an, hat sich freigenommen. „Das bestärkt uns sehr“, freut sich Kempter über so viel Hilfsbereitschaft.
Über 2500 Musikanten kommen „Das ganze Dorf steht hinter uns“, hat auch Gräser in den vergangenen Wochen und Monaten festgestellt. So beteiligen sich die Eglofser Vereine, die Schule, der Kindergarten und andere Gruppen mit 25 Festwägen und Fußgruppen am Festumzug am Pfingstmontag. Dem geht ein Gesamtchor voran, der „GänsehautFeeling“verspricht. Über 2500 Musikanten aus 58 Kapellen spielen auf dem Eglofser Dorfplatz. Darunter sind neben den Kapellen aus den Landkreisen Ravensburg und Lindau auch zwei befreundete Kapellen aus Bernhardzell (Schweiz) und St. Magdalena (Südtirol).
Die Orga- und Helferteams sind entsprechend der (beruflichen) Qualifikationen der Musikanten eingeteilt. So ist etwa Norbert Zodel vom örtlichen Getränkemarkt für die Getränkeversorgung zuständig. Und die sieht so aus: „200 Hektoliter Bier, 100 bis 120 Hektoliter Alkoholfreies und 1000 Flaschen Wein.“Alles werde über ein Ordersystem laufen.
Auch der Küchenmeister der Waldburg-Zeil-Kliniken ist nebenbei noch Musikant in Eglofs: Sein Job war natürlich auch klar. Die Essensversorgung. „Von schwäbisch bis italienisch gibt es alles“, erzählt Stefan Kempter. Neben Bratwürsten und Steaks werden italienische Penne, Vegetarisches und Käse angeboten. 20 bis 30 Mitarbeiter sind pro Küchenschicht eingeteilt. Die Lebensmittel kommen von Betrieben aus Argenbühl und der Region. Für die Bewirtung beim Vereins- und Firmenabend am Freitag, für den schon 900 Anmeldungen vorliegen, sind drei örtliche Gasthöfe mit ihren jeweiligen Spezialitäten zuständig.
Auch den Eglofser Fußballern sind die Vorsitzenden dankbar. Sie haben auf das Heimrecht bei ihrem letzten Saisonspiel verzichtet, um Platz zu schaffen für die Musikkapelle. Denn deren Festareal befindet sich rund um die Sporthalle und den Fußballplatz. Auch das neu gebaute Feuerwehrhaus hat am Wochenende eine andere Bestimmung: Es wird als Festbüro genutzt und ist schon entsprechend mit Tuben dekoriert.
Herausfordernd war für das OrgaTeam die Sicherheit: „Die Vorschriften, die es zu beachten gilt, haben gegenüber vor 25 Jahren zugenommen“, haben Gräser und Co. feststellen müssen. Zahlreiche Vorgespräche mit Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz und Gemeinde gab es. „Vor 25 Jahren hatten wir zwei Ordner, einer davon war ich“, erinnert sich Norbert Zodel noch. Am Samstag und Sonntag werden rund 20 professionelle Sicherheitsleute für die Ordnung zuständig sein, plus weitere 15 Helfer aus den Reihen der Musikkapelle. „Ohne ein solches Sicherheitskonzept würden wir dieses Fest gar nicht mehr genehmigt bekommen“, glaubt Zodel.
7000 Zuschauer erwartet Eines haben die Musiker aus Eglofs nicht in der Hand: das Wetter. Sie hoffen im Moment, dass sich der Trend zu einem sonnigen PfingstWochenende bestätigt. Dann rechnet Gräser beim Festumzug mit bis zu 7000 Zuschauern. Und dann stehen die Chancen auch gut, dass die Musikkapelle die Fixkosten durch Zelt und Musikgruppen, die im sechsstelligen Bereich liegen, wieder erwirtschaften kann. „Wir sind jedenfalls froh, dass es nach der langen Zeit der Planung jetzt endlich losgeht“, sagt Gräser.
Ein kurzes Video vom Aufbau sehen ab Mittwochnachmittag bei www.schwaebische.de