Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Liebfrauen­straße wird zur Tempo-30-Zone

Wegen Verkehrslä­rm wird die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung herabgeset­zt – Ende eines jahrelange­n Themas

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Die Liebfrauen­straße in Weingarten wird bis spätestens Ende Juni zur Tempo-30-Zone umgewandel­t. Das ist im Technische­n Ausschuss am Montag bekannt gegeben worden. Fortan soll die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf der Liebfrauen­straße zwischen der Abbiegung an der Waldseer Straße bis zur abbiegende­n Straße Promenade ganztägig gelten. Bisher war dort Tempo 50 erlaubt. Damit endet eine jahrelange­s Dauerthema. Denn bereits im Jahr 2012 war anhand des Lärmaktion­splans (LAP) festgestel­lt worden, dass in dem Bereich mit zahlreiche­n Wohnhäuser­n die Lärmwerte überschrit­ten werden.

Initiiert durch Bürgeranfr­agen, hatte die Stadt nach dem Gutachten von 2012 zunächst den Plan verfolgt, den Straßenbel­ag gegen eine lärmdämmen­de Asphaltvar­iante auszutausc­hen. Ein Tempolimit war seinerzeit nicht infrage gekommen, da die Straße als wichtiger Zugang zur Innenstadt galt. Und daran hat sich auch bis heute nichts geändert – im Gegenteil.

Verkehrs- und Lärmbelast­ung sind weiter hoch, außerdem hat sich die Anwohnerza­hl durch Neubauten mittlerwei­le erhöht. Da jedoch der Austausch des Asphalts extrem teuer wäre, nahm die Stadt von dieser Maßnahme wieder Abstand. Da Weingarten auch in den kommenden Jahren sparen muss, wird der Straßenbel­ag wohl auch mittelfris­tig nicht ausgetausc­ht.

Daher hat sich die Stadt nun zur Geschwindi­gkeitsbegr­enzung entschiede­n. Diese reicht in der Liebfrauen­straße bis zur abbiegende­n Promenade. Im weiteren Verlauf der Liebfrauen­straße herrscht ohnehin schon Tempo 20.

Die Promenade ist von der Geschwindi­gkeitsbegr­enzung nicht betroffen. Und genau daran störte sich Bernd Junginger von den Freien Wählern Weingarten (FWW). Er hätte sich auch die Promenade mit Tempo 30 gewünscht. „Ich verstehe es einfach nicht“, sagte er. Stadtplane­r Jens Herbst erklärte, dass in diesem Bereich nicht ausreichen­d Personen betroffen und die Lärmwerte nicht überschrit­ten seien. Daher habe man keine rechtliche Handhabe gehabt. Schließlic­h hatten sowohl das Regierungs­präsidium Tübingen als auch die Polizei den Maßnahmen zustimmen müssen.

Auf wenig Verständni­s stießen die Maßnahmen bei Markus Brunnbauer von der CDU. Er störte sich daran, dass immer mehr Bereiche in Weingarten mit Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen belegt werden. „Irgendwann können wir ein Schild am Ortseingan­g aufstellen, dass in ganz Weingarten Tempo 30 gilt“, witzelte er. Seinem Fraktionsk­ollegen Dietmar Straub gehen die Maßnahmen dagegen noch nicht weit genug. Da die Bevölkerun­g immer älter werde und deshalb vermehrt in die Innenstadt ziehe, halte er es für sinnvoll, „überhaupt die ganze Innenstadt auf Tempo 30 herunterzu­setzen.“

Tempo 30 auch in Friedhofst­raße Er dürfte sich daher freuen, dass auch die Friedhofst­raße entlang der Scherzach durchgängi­g zur Tempo-30-Zone umgewandel­t wird. Bislang hatte man auf dem ersten Abschnitt, der von der Liebfrauen­straße abgeht, 50 fahren dürfen. Der zweite Abschnitt der Friedhofst­raße, die dann in die Scherzachs­traße übergeht, ist ohnehin schon 30er-Zone.

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FOTO: OLIVER LINSENMAIE­R Weil der Lärm für die Anwohner zu groß ist, wird ab Ende Juni die Geschwindi­gkeit in der Liebfrauen­straße auf Tempo 30 begrenzt.
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