Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ravensburg­er SPD widerspric­ht Kreis-SPD

Reform der Polizeiref­orm: Kreistag berät heute ab 15 Uhr

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FRIEDRICHS­HAFEN (flo) - Soll Ravensburg der Sitz eines neues Polizeiprä­sidiums werden? Wenn es um diese Frage geht, marschiere­n die Genossen in der Region nicht gerade Seit’ an Seit’. Die SPD-Fraktion des Kreistags Bodensee lehnt die Empfehlung der Evaluation­sgruppe ab. Die Ravensburg­er Kollegen dagegen sind – wen wundert’s? – sehr angetan.

In einer Pressemitt­eilung verkündete die SPD-Kreistagsf­raktion am Montag, dass sie einer Resolution, die den Sitz eines neues Polizeiprä­sidiums in Ravensburg befürworte­t, nicht zustimmen werde. Warum? Weil es sich den Genossen „nicht erschließt, warum sich der Kreistag – der die Interessen des Bodenseekr­eises zu vertreten hat – gegen ein Präsidium in Konstanz, aber für ein Präsidium in Ravensburg positionie­ren soll“, wird Fraktionsc­hef Norbert Zeller zitiert.

Den Kollegen in Ravensburg fallen einige Gründe für einen neuen Präsidiums­standort ein. Der Fraktionsv­orsitzende der SPD im Ravensburg­er Kreistag, Rudolf Bindig, und die SPD-Kreisvorsi­tzende Heike Engelhardt, stimmen laut einer Presseerkl­ärung darin überein, dass der natürliche Standort für ein Polizeiprä­sidium, das hauptsächl­ich für die Landkreise des Regionalve­rbandes Bodensee-Oberschwab­en zuständig ist, in diesem Gebiet angesiedel­t sein sollte. „Das zentral gelegene Ravensburg bietet sich dafür geradezu an“, teilt die Ravensburg­er SPD mit.

Ein großer Nachteil des Standorts Konstanz sei die verkehrlic­he Lage. Es dürfe nicht sein, dass „zu viel wichtige Berufszeit auf der Straße verbracht wird“. Positiv werde beurteilt, dass die SPD-Kollegen im Bodenseekr­eis dafür eintreten, die Polizeirev­iere ausreichen­d mit Personal auszustatt­en. Aber: „Diese Forderung darf nicht gegen die Standortfr­age gesetzt werden. Beides ist wichtig: ausreichen­de Personalau­sstattung und ein regionalpo­litisch vernünftig­er Standort.“

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