Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hanf – mal nicht zum Rauchen
Schüler der Gemeinschaftsschule Horgenzell beim Farbengeschäft Maler Müller
Die Kreishandwerkerschaft Ravensburg, die „Schwäbische Zeitung“und das IZOP-Institut wollen Schüler für handwerkliche Berufe begeistern. So entstand das Projekt „Jugend – Zeitung – Handwerk“, bei dem die Schüler unter anderem Handwerksbetriebe besuchen. Über ihre Besuche schreiben sie einen kleinen Artikel, den sie in der SZ veröffentlichen können. Heute schreibt die Gemeinschaftsschule Horgenzell, die den Maler Müller in Horgenzell besucht hat.
HORGENZELL - Wir, die Schüler der Gemeinschaftsschule Horgenzell, wollten beim Farbengeschäft Maler Müller in Horgenzell dem umweltfreundlichen Aspekt der Farbe, Lacke und Dämmungen auf die Spur gehen.
Auf dieses Thema kamen wir durch die Internetseite auf der Suche nach Informationen über den Beruf Maler und Lackierer. Der Betrieb Maler Müller wurde 1946 gegründet und hat insgesamt 40 Mitarbeiter. Zurzeit wird der Betrieb von Robert Müller geleitet. Wer denkt, dass der Beruf Maler und Lackierer schädlich für die Gesundheit ist, denkt falsch. Herr Müller stellte uns seine ökologischen Produkte wie zum Beispiel Farben Lacke und Hanfdämmungen vor. Hanfdämmungen?! Was soll das sein? Hanf ist eine Nutzpflanze, sie kann bis zu vier Meter hoch werden. Außerdem ist es sehr umweltfreundlich, da sie mehr Sauerstoff produziert als ein Wald. Der getrocknete Hanfstängel wird zerhäckselt, danach kommen drei Prozent feine Polyesterfasern dazu und es wird gepresst. So entsteht die Hanfdämmung.
Die Hanfdämmung wird in Häuser gebaut und ist sehr schall- und wärmedämmend.
Es gibt auch ökologische Produkte (wie zum Beispiel von der Firma Caparol) Erbsen-Öl, bei denen man bei einem Eimer Farbe drei Liter Erdöl spart. Diese haben leider auch ihre Nachteile, zum Beispiel kann man sie nicht so lange lagern wie herkömmliche Produkte. Die Ökoprodukte sind noch nicht so leistungsstark, denn sie färben ab und haben noch andere Nachteile, aber es wird daran gearbeitet. Maler Müller hat damit mehrere Erfahrungen gemacht wie zum Beispiel in Biohotels und Sozialeinrichtungen. Dabei kam gutes Feedback zurück; dass es gut hält und ähnlich wie die herkömmlichen Mittel einsetzbar ist. Natürlich bedeutet umweltfreundlich auch teurer, das ist einer der Gründe, warum viele Menschen noch nicht umsteigen. Die Bioprodukte werden in Österreich angebaut, das heißt, es ist keine große Transportstrecke.
Der Beruf Maler und Lackierer ist ein sehr vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf, er ist passend für kreative Menschen, die auch mal in Kälte und Hitze arbeiten können. Mittlerweile wird hier auch sehr stark auf die Gesundheit der Mitarbeiter geschaut, in dem man entsprechende Produkte entwickelt und sie auch im Alltag einsetzt. „Das Tolle an diesem Beruf ist, dass man am Ende des Tages sehen kann, was man geschafft hat, und das gibt schon ein gutes Gefühl“, so Herr Müller.