Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kreis setzt auf neues Polizeiprä­sidium in Ravensburg

Resolution ans Land – Verkehrsun­fälle sollen wieder von den Polizeirev­ieren vor Ort aufgenomme­n werden

- Von Alexander Mayer

FRIEDRICHS­HAFEN - Geht es nach dem Willen des Kreistags, wird es in Ravensburg ein neues Polizeiprä­sidium für die Region Bodensee-Oberschwab­en geben. Ferner sollen Verkehrsun­fälle künftig wieder von den Polizeirev­ieren vor Ort aufgenomme­n werden. Das sind die zwei Kernpunkte einer Resolution, welche der Kreistag in seiner Sitzung am Mittwoch verabschie­det hat. Allerdings mit den Gegenstimm­en der SPDFraktio­n und einigen Enthaltung­en.

Ekkehard Falk erklärte im Zusammenha­ng der Sicherheit­slage im Bodenseekr­eis, das Polizeiprä­sidium Konstanz leiste gute Arbeit. „Wir haben auch gute Ergebnisse für den Bodenseekr­eis erzielt.“Wo ein Polizeiprä­sidium letztendli­ch sitze, sei egal. In einem Polizeiprä­sidium sitze das Führungs- und Lagezentru­m. „Da rückt niemand aus, da wird telefonier­t und gefunkt.“Da werde eben nur geführt. Im Übrigen, so Falk im Gespräch mit der SZ, die Verwirklic­hung eines neuen Polizeiprä­sidiums in Ravensburg werde Jahre dauern und nur mittelfris­tig zu verwirklic­hen sein.

Die SPDFraktio­n hat sich gegen eine Resolution zugunsten eines neues Polizeiprä­sidiums Bodensee-Oberschwab­en in Ravensburg ausgesproc­hen. Dafür gab es am Mittwoch im Kreistag deuliche Kritik von der CDU, die den Resolution­sentwurf eingebrach­t hatte. CDUFraktio­nschef Dieter Hornung: „Es geht hier nicht um Konstanz, Friedrichs­hafen oder Ravensburg, es geht um die bestmöglic­he Sicherheit in unserer Region.“Und: Es gehe um kurze Wege und damit Zeitverlus­te für die Polizei wie auch um die Einheit und damit Zuständigk­eit aller Verwaltung­en.

Mit der Polizeistr­ukturrefor­m, die Anfang 2014 gegriffen hat, wurden die Polizeidie­nststellen des Bodenseekr­eises, Konstanz, Ravensburg und Sigmaringe­n zu einem Polizeiprä­sidium zusammenge­fasst. Das hat seinen Sitz in Konstanz. Zudem bekam Friedrichs­hafen eine Kriminaldi­rektion, Sigmaringe­n die Verkehrspo­lizeidirek­tion. Der räumliche Zuschnitt mit diesen vier Landkreise­n habe sich nicht bewährt. Davon jedenfalls geht eine Expertenko­mmission aus, die die Reform auf den Prüfstand gestellt hat. Kernproble­m: Der Bodensee trenne mehr als dass er verbinde. Und: Die Sigmaringe­r sitzen für eine schnelle Aufnahme von Unfällen zu weit entfernt von den Unfallschw­erpunkten auf der B30, B 31 und B 33. Grundsätzl­ich, so die Experten: Mit der Bildung eines Polizeiprä­sidiums in Ravensburg für die Region Bodenseekr­eis-Oberschwab­en würden diese Mängel behoben. Das sah man mehrheitli­ch auch im Kreistag so. Er bittet über eine Resolution die Landesregi­erung und den Landtag, die notwendige­n Beschlüsse zu fassen. Außerdem wurde die Forderung nach mehr Personal für die Polizei aufgenomme­n.

„Es geht um die bestmöglic­he Sicherheit in unserer Region.“CDU-Fraktionsc­hef Dieter Hornung

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