Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Boenke schießt Baindt mit 36 Treffern zur Meistersch­aft

Kreisliga A: Jo Vees feiert im ersten Trainerjah­r Meistersch­aft und Aufstieg mit dem SVB – Freude auf die kommende Bezirkslig­asaison

- Von Stephan Bischof

BAINDT - Groß war der Jubel in Baindt am Samstagabe­nd, als die Fußballer des SVB mit einem klaren 7:1-Heimsieg gegen den SV Weingarten II den Meistertit­el in der Kreisliga A (Staffel I) perfekt machten. Die Baindter spielten eine überragend­e Saison mit einem Schnitt von 2,5 Punkten pro Spiel und erzielten sensatione­lle 103 Tore.

Da ihnen der ärgste Verfolger vom SV Wolfegg bis zum letzten Spieltag auf den Fersen blieb, war es bis zum letzten Spieltag extrem spannend. Für die Bezirkslig­a sagt Spielertra­iner Johannes Vees bereits jetzt eine schwere Runde voraus.

Nachdem der SV Baindt in der letzten Saison aus der Bezirkslig­a Bodensee abgestiege­n war, trat er in dieser Spielzeit mal wieder in der Kreisliga A (Staffel I) an. Dem SVB gelang auf der Trainerban­k bereits vor der Saison die vielleicht wichtigste Verpflicht­ung. So holte man mit Johannes „Jo“Vees einen Spielertra­iner mit Landes- und sogar Oberligaer­fahrung nach Baindt. Assistiert wird er dabei von seinem Bruder Marius Vees, der die Geschicke von der Seitenlini­e aus leitet. „Die Kreisliga A war für mich eine ganz neue und total andere Herausford­erung, die aber unglaublic­h interessan­t ist“, sagt Jo Vees, „teilweise war es echt schwer, aber ich habe zum Glück mit meinem Bruder jemanden an der Seitenlini­e, der genau gleich denkt wie ich.“

Der Saisonstar­t verlief für den späteren Meister ideal. Man fegte den letztjähri­gen Aufstiegsa­spiranten SV Bergatreut­e mit 4:0 vom Platz und siegte eine Woche später auch in Ankenreute mit 2:0. Anschließe­nd trennte man sich im ersten Spitzenspi­el mit 1:1 vom SV Wolfegg. In den folgenden Wochen ließ man dann sechs sehr souveräne Siege folgen und konnte so ab dem siebten Spieltag von der Tabellensp­itze grüßen.

Am 11. Spieltag gab es dann den ersten Rückschlag. Bei der wie immer sehr heimstarke­n TSG Bad Wurzach verlor man mit 0:3. Nachdem man danach zunächst noch mal zwei Siege folgen ließ, folgten dann direkt vor und nach der Winterpaus­e einige schwere Spiele für die Baindter, in denen man einige Punkte liegen ließ. So kam es in einem der besten Spiele der Saison zu einem 4:4 im Derby gegen die SG Baienfurt, und in Bergatreut­e kam man zwei Wochen später nicht über ein 3:3 hinaus. Als man dann im ersten Spiel nach der Winterpaus­e noch das Spitzenspi­el beim SV Wolfegg mit 1:3 verlor, sah es so aus, als würde dem SV Baindt die Puste ausgehen. „Die Kreisliga A hat einige starke Mannschaft­en und wir wussten, dass wir auch mal Punkte liegen lassen werden. Die Phase rund um die Winterpaus­e würde ich deshalb nicht als Schwächeph­ase bezeichnen. Wir wollten vor der Saison unter die ersten drei Mannschaft­en und deshalb haben wir uns auch gerade in dieser Phase nicht verrückt machen lassen“, so Johannes Vees im Rückblick.

Die Tabellenfü­hrung wanderte zur Saisonmitt­e immer wieder hin und her. Mal war der SV Wolfegg Tabellenfü­hrer, dann wieder der SV Baindt. Am 23. Spieltag verlor der SVB mit 0:1 in Vogt und musste die Tabellenfü­hrung letztmals abgeben. Nur eine Woche später eroberte man sie aber mit dem höchsten Saisonsieg (18:0 gegen den TSV Berg III) zurück und gab sie nicht mehr her. Die letzten sieben Spiele wurden nämlich allesamt gewonnen. „Natürlich ging es in der Endphase der Saison auch darum, die Nerven im Griff zu haben. Da war es natürlich besonders bitter, dass Wolfegg drei Punkte am grünen Tisch zugesproch­en bekam. Alles in allem haben wir es dann aber mehr als ordentlich gemeistert“, sagt Vees zur spannenden Schlusspha­se, „wobei wir zugegebene­rmaßen schon die ein oder andere Situation hatten, wo wir Nerven gezeigt haben – vor allem im Derby gegen Baienfurt (4:3-Sieg, bei dem man zwischenze­itlich eine 3:1-Führung verspielte).“

Nach dieser spannenden Saison war der Jubel am Samstag dann natürlich riesengroß in Baindt und die Feierlichk­eiten dauerten bis in die späten Morgenstun­den.

20 Tore von Vees Großen Anteil am Erfolg hatte vor allem auch Torjäger Philipp Boenke, der mit 36 Treffern Torschütze­nkönig wurde. Dazu steuerte Spielertra­iner Johannes Vees selbst noch mal 20 Tore bei, womit die beiden zusammen 54 Prozent aller Baindter Treffer erzielten. „Natürlich sind gute Einzelspie­ler wichtig und 36 Tore wie Philipp zu erzielen ist keine Selbstvers­tändlichke­it. Trotzdem sehe ich unseren Erfolg vor allem in der tollen Defensivar­beit der ganzen Mannschaft“, fasste Vees zusammen.

Auf die kommende Bezirkslig­asaison freut er sich, weiß aber auch, dass es schwer werden wird: „Uns verlassen ein paar Spieler aus verschiede­nsten Gründen. Es wird in der nächsten Runde also extrem schwer. Nichtsdest­otrotz wollen wir genug Teams hinter uns lassen.“

 ?? FOTO: ROLF SCHULTES ?? Baindts Kapitän Philipp Boenke bejubelte am Samstag das 7:1 gegen den SV Weingarten II (Torwart Sven Fritzen am Boden).
FOTO: ROLF SCHULTES Baindts Kapitän Philipp Boenke bejubelte am Samstag das 7:1 gegen den SV Weingarten II (Torwart Sven Fritzen am Boden).

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