Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gericht verhandelt über Klage gegen Volkswagen-Aufsichtsratsbesetzung
HANNOVER/WOLFSBURG (dpa) War die Wahl des VW-Aufsichtsrats 2016 eventuell nichtig? Diese Frage hat am Montag das Landgericht Hannover beschäftigt. Im Fokus stand die Klage eines VolkswagenAktionärs und einer Verbraucherzentrale für Kapitalanleger gegen die Bestimmung des VW-Vorstands und -Aufsichtsrats im Vorjahr.
Vor der ersten Kammer für Handelssachen machten die Kläger geltend, dass mehrere Beschlüsse der Volkswagen-Hauptversammlung aus dem vergangenen Jahr nicht mit dem Kodex einer guten Unternehmensführung vereinbar seien. Vor allem vier der gewählten Kandidaten im Aufsichtsrat seien nicht unabhängig genug, um dem Vorstand gründlich auf die Finger zu schauen, kritisierte der Ökonomie-Professor Christian Strenger. Bei der Befragung durch das Gericht zu den Schwerpunkten seiner Klage zählte er dazu unter anderem den früheren VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch. Ein weiterer Kritikpunkt war die Dividendenausschüttung, die nach Ansicht der Kläger
Delivery Hero will bis zu einer Milliarde Euro erlösen
BERLIN (dpa) - Der Essens-Lieferdienst Delivery Hero peilt bei seinem Börsengang ein Gesamtvolumen von bis zu fast einer Milliarde Euro an. Die Rocket-Internet-Beteiligung will insgesamt bis zu rund 39 Millionen Aktien für einen Preis zwischen 22 und 25,50 Euro platzieren, wie das Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte. Sollten alle Papiere zum oberen Ende der Preisspanne platziert werden, würde das Volumen insgesamt fast 996 Millionen Euro betragen.
Koalition vereinbart bessere Bezahlung von Betriebsräten
BERLIN (AFP) - Die große Koalition will einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge eine bessere Bezahlung von Betriebsräten möglich machen. Union und SPD hätten sich vergangene Woche darauf verständigt, dass Betriebsräte künftig auch eine übertarifliche Bezahlung erhalten können. nur dank der Auflösung von Rückstellungen möglich war. Die Entlastung des Vorstands angesichts des Debakels durch die SchadstoffManipulationen war ein weiterer Klagepunkt. Der Rechtsanwalt der Gegenseite, Ralph Wollburg, wies dies jedoch mit Hinweis auf geltendes Aktienrecht zurück. „Wir reden hier über die Kompetenz der Hauptversammlung, insofern sehe ich hier keine rechtliche Grundlage“, sagte er mit Blick auf die Klagen. Wenn die Mehrheit der Aktionäre auf der Hauptversammlung dem Vorstand durch die Entlastung das Vertrauen ausgesprochen habe, könne das nicht von zwei Aktionären anschließend ohne Weiteres angefochten werden.
Das Gericht muss nun vor allem auch die rechtliche Qualität von selbst auferlegten Verpflichtungen des Konzerns prüfen. Nach der Verhandlung am Montag will es seine Entscheidung am 14. September verkünden. Zuvor haben die Kläger noch drei Wochen Zeit, um dem Gericht Ergänzungen zukommen zu lassen.
China will 2018 strenge Quote für E-Autos einführen
DÜSSELDORF (AFP) - China will einem Medienbericht zufolge nun doch bereits im kommenden Jahr strenge Quoten für Elektroautos einführen. Das „Handelsblatt“berichtete am Montag, der überarbeitete Entwurf der Verordnung sehe wie bislang vor, dass 2018 mindestens acht Prozent der im Land verkauften Wagen eines Herstellers Elektro- oder Hybridfahrzeuge sein müssen. In den beiden Folgejahren seien dann zehn und zwölf Prozent vorgesehen. Allerdings gewähre die Regierung nach einem komplexen Verfahren mehr Punkte je Auto, wenn es eine höhere Reichweite und eine bessere Energieeffizienz habe, berichtete die Zeitung weiter. Deutsche Autobauer können diese Vorgaben bislang nicht erfüllen.
Nutzung von Taxi-Apps steigt in Deutschland
HAMBURG (dpa) - Fast 30 Prozent der Kunden in Deutschland bestellen ihr Taxi laut einer Studie des Bitkom inzwischen über eine Smartphone-App. Vor einem Jahr waren es noch 21 Prozent. Mindestens einmal im Monat hatten 2016 demnach noch zwölf Prozent der Nutzer eine App für den Fahrdienst genutzt, in diesem Jahr sind es bereits 24 Prozent. Und fast jeder vierte Nichtnutzer kann sich vorstellen, künftig über eine App von MyTaxi, Taxi.de oder Taxi.eu ein Taxi zu bestellen. Dabei fällt das Interesse in der Altersgruppe der 50- bis 64-jährigen Noch-nichtNutzer besonders groß aus. In dieser Altersgruppe bestellt bereits jeder dritte Kunde (35 Prozent) ein Taxi per App.