Alter Schwede

Letzten Donnerstag wollte ich zum Rathauskonzert. Weil das immer donnerstags ist. Aber glaubenswerterweise feierten wir dort Fronleichnam und sangen fromm. Da sah ich vor lauter Blumenblätter den Marienplatz nicht. Darum am Freitag zum Konzert. Brückentag. Angekündigt war es auch, im Heftchen: Die Stadtkapelle von Eskilstuna aus Schweden, Skyttemusikar. Das größte Konversionsprojekt, wie unser Oberdani zu sagen pflegt. Neben dem Rinkerareal, versteht sich.

Allerdings war keine Bühne da. Was jedoch nur das Kompetenzteam „Stuhlaufsteller“störte. Leicht verwirrt warteten sie mit Baseballcaps auf ihre Aufgabe. Indes klärte unser Stadtmusikdirektor Harald Hepner souverän die Situation. Denn die Nordlichter brauchten gar keine Bühne, weil sie stramm militärisch Märsche zum Besten gaben. Angeführt von einer Frau, die den Tambourmajorstab hielt. Allerdings nicht so wie wir es gewohnt sind. Die Kugel zeigte nach oben. Und der Stab wurde in der Mitte gehalten. Erklär das einmal den Trommlern aller Gemeinschaftsschulen. Aber es war letztlich gut.

Besser waren indes die Jungs aus Amtzell, die sich Allgäu Brass nennen und beim Bierbuckelfest kräftig bliesen. Sowas wünsche ich mir nächstes Jahr am südlichen Marienplatz. Falls der Deckel der Tiefgarage noch nicht aufgerissen ist. Bonuspunkte gäbe es, wenn die drei Schwedinnen aus Oberbayern dazustoßen würden. Aber nein, zu spät. Denn dieser Film lief im Burgtheater bereits in den 1970er-Jahren.