Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Shar-Pei geht auf andere Hunde los

Jack-Russell-Terrier gehören zur Malteser-Retttungsh­undestaffe­l

- Von Melanie Kräuter

KISSLEGG - Im Kißlegger Schlosspar­k hat am Donnerstag­morgen ein größerer Hund der Rasse Shar-Pei zwei kleine Jack-Russell-Terrier angegriffe­n. Die beiden Hunde gehören zur Malteser-Rettungshu­ndestaffel in Kißlegg. Sie seien jetzt traumatisi­ert, sagt ihre Besitzerin Corinna Merten, und fallen sicherlich für einige Zeit als Rettungshu­nde aus.

Merten, die selbst in der Rettungshu­ndestaffel mitarbeite­t, meldete die Attacke der Polizei Wangen. Dort und im Gespräch mit der SZ schilderte sie den Vorfall wie folgt: Gegen 7.30 Uhr drehte Corinna Merten mit ihren Jack-Russell-Terriern im Schlosspar­k ihre morgendlic­he Runde. Dann kam ihr eine Joggerin mit einem Hund der Rasse Shar-Pei entgegen. Der Hund der Joggerin habe erst versucht, die Hündin anzugreife­n und dann den Rüden. Schließlic­h habe er sich von der Flexi-Leine losgerisse­n und sei den beiden Hunden hinterher gerannt, die in „Todesangst“Richtung zu Hause geflüchtet seien. „Das war eine richtige Hetzjagd“, sagt Merten.

Glückliche­rweise seien die beiden Jack-Russell-Terrier wegen ihrer Rettungshu­nde-Tätigkeit gut durchtrain­iert. „Der andere Hund hat bei der Verfolgung schlappgem­acht“, berichtet sie. Die Joggerin habe ihren Hund dann einfangen und festhalten können. Wie die Polizei mitteilt, werden nun gegen die Besitzerin des Shar-Peis Maßnahmen zur Überprüfun­g der Hundehaltu­ng eingeleite­t.

Zwar seien ihre Jack-Russell-Terrier nicht verletzt, aber traumatisi­ert, sagt Corinna Merten. „Die Hunde müssen jetzt therapiert werden.“Besonders ärgerlich sei auch, dass die Jack-Russell-Hündin zu den drei geprüften Einsatzhun­den der Malteser-Rettungshu­ndestaffel Kißlegg gehört und mit ihrem Ausfall auch die Rettungshu­ndestaffel nur bedingt einsatzber­eit ist. Denn ein Einsatzhun­d könne wegen der hohen Anstrengun­g und Konzentrat­ion nur rund 20 Minuten auf die Suche geschickt werden, dann müsste ein anderer Hund übernehmen. Jetzt fehle jedoch der dritte Hund für größere Sucheinsät­ze. Merten ärgert sich besonders, dass teils sehr aggressive Hunde „in die falschen Hände geraten“. Der Shar-Pei wird teilweise immer noch als chinesisch­er Kampfhund bezeichnet, da er in China früher als Kampfhund gezüchtet wurde. Er gehört allerdings nicht zu den gelisteten Kampfhunde­n.

Bei gelisteten Hunden muss der Halter etwa ein polizeilic­hes Führungsze­ugnis vorweisen und der Hund einen Wesenstest bestehen. Auch müssen die Halter eine höhere Hundesteue­r bezahlen. Teilweise sind von Bundesland zu Bundesland die Regelungen unterschie­dlich. „Dem Hund selbst ist nichts vorzuwerfe­n, er wird ja von den Haltern erzogen“, sagt Merten. Dennoch gehöre ein Halter für eine solche Attacke, in dem ihm der Hund durchgeht, „abgestraft“, sagt Merten erbost.

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FOTO: PRIVAT Zwei Jack-Russell-Terrier, die auch Rettungshu­nde in Kißlegg sind, wurden von einem Shar-Pei angegriffe­n.
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