Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wir brauchen einen breiteren Kader“
BERGATREUTE - Die SG Aulendorf hat das Relegationsspiel zur Fußball-Bezirksliga gegen den Zweitplatzierten der Kreisliga A (Staffel 3), den SV Amtzell am Samstag mit 5:4 nach Elfmeterschießen gewonnen und hat damit den Klassenerhalt geschafft. Der Underdog war über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft, konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen. Klaus Eichler sprach nach dem Spiel mit dem Trainer der SG Aulendorf, Wolfgang Steinbach (Foto: privat).
Herr Steinbach, ist so eine Relegation Ihrer Meinung nach eigentlich gerecht? Am Ende entscheidet über den Ligaverbleib ein Elfmeterschießen ... Ich finde die Relegation so wie sie im Moment ist nicht schlecht. So hat auch noch der Zweitplatzierte der unteren Liga die Möglichkeit, den Aufstieg in die nächst höhere Liga zu schaffen. Die Relegation ist in allen Ligen meistens eine enge Kiste. Dass so ein Spiel am Ende im Elfmeterschießen entschieden werden muss, ist natürlich hart, aber es kann nun mal nur einen Sieger geben, und das waren heute wir. Ihre Mannschaft ging als leichter Favorit in dieses Spiel. Was war ausschlaggebend? Mich hat der SV Amtzell überrascht. Die Mannschaft von Alexander Mayer war ein sehr starker Gegner. Amtzell hat im Vergleich zum Spiel am vergangenen Dienstag gegen den SV Wolfegg eine Klasse besser gespielt. Wir hatten Schwierigkeiten, im Mittelfeld ins Spiel zukommen. In der ersten Spielhälfte waren wir klar die schlechtere Mannschaft, hätten da schon mit Rückstand in die Kabine gehen können. Das wurde erst in der zweiten Halbzeit besser, als wir den Ausgleich machten. Heute machte unser Torhüter Sebastian Ludwig den Unterschied.
Lange Zeit dominierte der SV Amtzell das Spiel klar, mit dem Ausgleich ging allerdings ein Bruch durch das Spiel des SVA, dachten Sie, das Spiel könnte komplett zugunsten ihrer Mannschaft noch kippen? Nein! Wie jeder Zuschauer gesehen hat, war das Spiel weiterhin offen. Mein Gedanke war, wem jetzt die entscheidende Szene gelingt, der geht als Sieger vom Platz. Mit fortschreitender Dauer habe ich mich aber schon darauf eingestellt, was am Ende eines Relegationsspiels, das keinen Sieger findet, kommt. Ich war mir sicher, dass wir das Elfmeterschießen gewinnen werden. Unser Torhüter Sebastian Ludwig ist im Elfmeterschießen eine Bank – auf der Linie super. Für ihn hat es mich besonders gefreut. Sebastian hat eine schwere Runde hinter sich, war aber immer ein zuverlässiger Rückhalt. An dieses Spiel werden sich er und die SG Aulendorf noch lange erinnern.
Was unternimmt die SG Aulendorf, um in der nächsten Saison nicht wieder gegen den Abstieg zu spielen? Wir brauchen Neuzugänge mit Qualität, das ist eine Notwendigkeit. Wir werden uns Verstärkung holen müssen, um in dieser Liga bestehen zu können. Dazu brauchen wir einen breiteren Spielerkader. Dann können wir in der neuen Runde wieder eine gute Rolle spielen. Einige Spieler werden berufsbedingt wegziehen, sie werden also aufhören. Wir haben in der Rückrunde viel gelernt aber auch viel Lehrgeld bezahlt. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.