Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Chancen für Bauwillige in Eschach
Ortschaftsrat ändert Bebauungsplan zeitgemäß
ESCHACH – In Eschach, Ravensburgs größter Ortschaft, eröffnen sich in absehbarer Zeit Chancen für Bauwillige. Grund: Der Ortschaftsrat hat am Dienstag einstimmig den Vorschlag des Stadtplanungsamts abgesegnet, den seit 2007 bestehenden „Bebauungsplan östliche Ravensburger Straße“zeitgemäß zu ändern.
Im von der Ravensburger und der Weingartshofer Straße umrahmten Gebiet wird das Maß baulicher Nutzung „differenziert ausgestaltet“, wie es seitens des Stadtplanungsamts heißt. Das bedeutet für Grundstückseigentümer, dass an den Rändern des Areals nur 40 Prozent der Fläche bebaut werden dürfen – mit dreigeschossigen Häusern mit ausgebautem Dach. In den Innenbereichen dürfen nur 30 Proezent des Grundstücks bebaut werden, und zwar mit zweigeschossigen Häusern mit ausgebautem Dach.
Schutz vor übermäßiger Nutzung Wer ein altes Gebäude abreißt und neu bauen will, muss auch für einen „angemessenen Schutz der Vorgartenzone“sorgen, für Schutz vor „weiterer, übermäßiger Nutzung durch Nebenanlagen“. Baubürgermeister Dirk Bastin will angesichts aktueller Grundstückspreise verhindern, dass Bauherren ihr Grundstück über Gebühr überbauen. Durch diesen Rechtsrahmen sollen Probleme zwischen Bauherren und Nachbarn verhindert werden.
Dass der 2007 beschlossene Bebauungsplanentwurf seitdem brachliegt, hat mit dem bestehenden Kanalsystem im Gebiet zu tun. Dieses soll bis 2019 entsprechend ertüchtigt werden. Das Stadtplanungsamt will noch im zweiten Halbjahr 2017 eine neue Konzeption vorlegen; anschließend kann gebaut werden.
Bürgerinfoveranstaltung Der Änderungsvorschlag des Stadtplanungsamts wurde von allen Ortschaftsratsfraktionen gutgeheißen. Markus Brunner (CDU), der dem Vorhaben „Vorbildcharakter“bescheinigte, machte sich für eine Bürgerinformationsveranstaltung vor der Behandlung durch die kommunalen Gremien stark. Franz Hanßler (Grüne) nannte den mit „einigen neuen, gut gemachten Dingen“versehenen Plan nachvollziehbar.
Rainer Frank (SPD) zeigte sich von den Änderungsvorschlägen „angenehm überrascht“und sprach von einer „maßvollen Nachverdichtung“, wies aber auf Parkplatzprobleme hin. Ulrich Höflacher (fraktionslos) nannte es entscheidend, dass der Vorgartenbereich als ein Stück Wohnqualität gesichert werde.