Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
MGC zieht Mannschaft aus 3. Liga zurück
Ravensburgs Bahnengolfteam ist am Ende – Vizemeister wird Heimspieltag in Aulendorf nicht austragen
RAVENSBURG - Es hatte sich in den letzten Wochen bereits abgezeichnet. An den beiden bisher ausgetragenen Spieltagen der 3. Bundesliga Süd in Olching und Murnau fanden sich die Bahnengolfer des MGC Ravensburg jeweils am Ende des Feldes wieder, teils mit riesengroßem Abstand zu den vier anderen Teams der Staffel 3. Der MGC mit dem Vorsitzenden André Bohlmann und Mannschaftskapitän Thomas Ruff an der Spitze hat nun die Reißleine gezogen und den noch amtierenden Vizemeister der 3. Bundesliga Süd aus der laufenden Konkurrenz abgemeldet.
Die Leistungsstärken der einzelnen Ravensburger Akteure gingen (zu) weit auseinander, während der Kapitän des MGC Ravensburg Thomas Ruff wie zuletzt in Murnau der beste Spieler des gesamten Spieltags war, reihten sich die meisten Mannschaftskollegen mit am Ende des Feldes ein. In einem Schreiben an Andreas Träger, den Sportwart des Deutschen Minigolfsportverbands (DMV), bedauerte Bohlmann den Schritt, den der Ravensburger MGC gehen müsse, „dass wir die Mannschaft mit sofortiger Wirkung aus dem aktuellen Spielbetrieb der 3. Bundesliga Süd Staffel 3 abmelden müssen“. Laut Bohlmann bekomme man für die kommenden Spieltage nicht genügend Spieler für die Mannschaft zusammen. Angeregt hatte den Rückzug mit Thomas Ill einer der Topspieler der vergangenen Spielzeiten. „Ich habe zu bedenken gegeben, ob wir uns mit weiteren Antritten einen Gefallen tun. Schlussendlich blamieren wir uns nur und bezahlen auch noch dafür“, so der Tettnanger, der zuletzt auch nicht mehr an seine Leistungen anknüpfen konnte. Die Spieler des heimischen MGC kommen für die Kosten für Fahrt und Unterkunft selbst auf und belasten die Vereinskasse mit ihrer Leidenschaft nicht, betonte Thomas Ill.
Erst hatte der MGC Ravensburg also seinen Heimspielplatz an der Oberschwabenhalle verloren (die SZ berichtete), nun also auch seine Mannschaft. Den „Heimspieltag“hätten die Ravensburger in Aulendorf nach Absprache mit dem dortigen Pächter absolviert, doch darauf wird nun ebenfalls verzichtet. „Für Aulendorf stehen uns Stand heute ebenfalls nicht genügend Spieler zur Verfügung. Da wir im Moment noch keinen Plan haben, wie wir die Zukunft des Vereins gestalten wollen, macht für uns eine Ausrichtung des Spieltags keinen Sinn – insbesondere da wir noch die Bahnenlizenzierung in die Wege leiten müssten und die Kosten von 300 Euro in Verbindung mit den bereits anfallenden Strafgeldern unsere finanzielle Situation weiter verschlechtern“, so der Vorsitzende des MGC Ravensburg.
Die Kosten pro abgesagtem Spieltag sollen sich auf 250 Euro belaufen, der „Heimspieltag“muss laut DMVStatuten eigentlich durchgeführt werden. „Da die Vereine aber sowieso nicht allzu scharf darauf sind, sich auf den Weg in den äußersten Süden zu machen, wird dieser Spieltag wohl auf einem neutralen Platz stattfinden“, so Ill. Sein Vorsitzender sieht die Zukunft des ganzen Vereins nicht rosig. „Um uns noch einen finanziellen Spielraum für einen Neustart des Vereins zu geben, würden wir uns freuen, wenn man die anfallenden Strafgelder in irgendeiner Weise pauschalieren könnte - ansonsten steht wahrscheinlich die gesamte Zukunft des Vereins auf dem Spiel“, so Bohlmann in seinem Schreiben an den DMV. Und dies alles nach Verlust des Platzes und der Drittligamannschaft.