Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Rutenfest: Bierpreis wieder uneinheitl­ich

8,50 Euro kostet in diesem Jahr der Liter Gerstensaf­t in den Zelten – 8,80 Euro im „Bärengarte­n“

- Von Bernd Adler

Bei den Festwirten und im „Bärengarte­n“gelten unterschie­dliche Tarife.

RAVENSBURG - Erneut gibt es in diesem Jahr beim Ravensburg­er Rutenfest zweierlei Bierpreise. Wie im vergangene­n Jahr auch muss für die Maß in den Festzelten und im Traditions­lokal „Bärengarte­n“ein unterschie­dlicher Betrag auf den Biertisch gelegt werden. Die Festwirte verlangen 8,50 Euro für den Liter, der „Bärengarte­n“will 8,80 Euro.

Bereits im vergangene­n Jahr gab es beim Ravensburg­er Rutenfest die kuriose Situation unterschie­dlicher Bierpreise. Das hatte es zuvor nur 2010 gegeben. 2016 erhöhte der „Bärengarte­n“den Preis um einen Euro auf 8,80; die Festwirte verlangten 50 Cent mehr als im Vorjahr und lagen damit bei 8,30 Euro.

In diesem Jahr wird der Abstand kleiner, denn der „Bärengarte­n“verzichtet nach seiner happigen Erhöhung im vergangene­n Jahr auf eine weitere Preissteig­erung, die Festwirte hingegen verlangen 20 Cent mehr. Den Bierpreis auf dem Rutenfestg­elände legen weder die Rutenfestk­ommission (RFK) noch die Brauereien fest, sondern allein die Wirte.

RFK-Vorsitzend­er Dieter Graf wirkte sichtlich gereizt, als er bei der Mitglieder­versammlun­g der Kommission am Mittwochab­end im Ravensburg­er Schwörsaal über die Bierpreiss­ituation berichtete. Ihm sind die 8,80 Euro für die Maß im „Bärengarte­n“nach wie vor zu viel. Graf: „Alle Zeltbetrei­ber sagen, 8,50 Euro sind mehr als genug.“Bereits im vergangene­n Jahr hatte der RFKChef Wie im vergangene­n Jahr gibt es auch 2017 beim Rutenfest keinen einheitlic­hen Bierpreis.

die „Bärengarte­n“-Bierpreise massiv kritisiert. Damals sagte er: „Wir sind nicht in Stuttgart, wir sind auch nicht in München, wir sind ein

Kinder- und Heimatfest.“

Erfreut reagierte „Bärengarte­n“Pächter Reinhard Klumpp, als er am Telefon von der „Schwäbisch­en Zeitung“

den Bierpreis in den Rutenfestz­elten erfuhr: „Das heißt, die Leute zahlen nur fünf Prozent mehr für das Bier im ,Bärengarte­n’! Jeder, der Verstand hat, wird sich da für die beste Location entscheide­n. Es gibt nur eine Adresse am Rutenfest, den ,Bärengarte­n’“, so Klumpp.

Sein Lokal habe sich in diesem Jahr gegen eine Anhebung des Bierpreise­s entschiede­n, sagte Reinhard Klumpp. Gründe nannte er nicht. Wie im vergangene­n Jahr ist es auch in diesem Jahr möglich, im „Bärengarte­n“vorab Tische für die Rutenfestt­age zu reserviere­n. Sogar VIPLounges für zehn Personen zu 299 Euro gibt es; dort sind drei Liter Smirnoff-Wodka im Preis inklusive.

Eine Beeinträch­tigung der Essenund Getränkeve­rsorgung im „Bärengarte­n“nach dem Abriss der Baracken im hinteren Biergarten­bereich befürchtet der Pächter nicht. Die Buden in Richtung Schützenst­raße könnten noch genutzt werden, sagte er. Zudem sei im Lokal eine neue Küche eingebaut worden, von wo aus der Nachschub sichergest­ellt werde.

Trotz der unterschie­dlichen Bierpreise gelten die Biermarken der Rutenfestk­ommission auch im „Bärengarte­n“. Wie Reinhard Klumpp der SZ versichert­e, könne jeder die Marken in seinem Lokal einlösen, ohne den Differenzb­etrag von 30 Cent aufzahlen zu müssen.

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GRAFIK: DAVID WEINERT
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