Ravensburg läuft für Toleranz

Projekt freut sich über weitere Mitstreiter

RAVENSBURG – Zusammen für Demokratie, Toleranz und gemeinsame Werte laufen, so lautet das Ziel des Projektes „Ravensburg läuft für Toleranz“von Initiator Hasan Ögütcü. Zwar nimmt die Gruppe aus Migranten, Mitarbeitern der Stadtverwaltung und anderen Ravensburgern jedes Jahr an mehreren Läufen der Region teil, doch gehen die rund 40 Projektteilnehmer auch gerne gemeinsam feiern oder kochen.

Vor Veranstaltungen wird viermal gemeinsam in der großen Gruppe gelaufen und dann in kleineren Gruppen. Hasan Ögütcü, der in der Qualitätskontrolle bei ZF arbeitet, läuft selber rund dreimal pro Woche. Als Nächstes steht für die Gruppe am Samstag die Teilnahme bei „Ravensburg läuft“an – zwischen fünf und zehn Projektteilnehmer werden erwartet.

Neben der Teilnahme bei den Läufen der Region bietet die Gruppe jedes Jahr eine themenbezogene Reise zu politisch interessanten Orten an: Letztes Jahr war Budapest das Ziel, um dort die Flüchtlingssituation hautnah mitzuerleben. Dieses Jahr geht es für die Gruppe nach Krakau in Polen, wo sie am 1. Oktober am „Silesia Marathon“teilnehmen wird. Neben dem Marathon wurde in Polen ein breites Kulturprogramm organisiert, darunter ein Besuch im deutschen Konsulat und ein Besuch des KZ Auschwitz. Im Vorfeld der Reise ist am 21. September ein Infoabend im Heilig-Geist-Spital geplant, bei dem Viktoria Doris Graenert aus Isny, Vorstandsmitglied der Stiftung für die Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, über den Schrecken der Naziherrschaft informiert. Hintergrund der Reise nach Krakau sind die zunehmenden rechtsradikalen Strömungen und der aufkeimende Populismus in der westlichen Welt, so Ögütcü.

Ögütcü, der Vorsitzender des alevitischen Bildungswerks ist, sagt: „Bei uns gibt es keine Religionsgrenzen oder Nationalitäten, sondern nur eine gemeinsame Wertewelt. Es geht uns um die Stärkung demokratischer Werte.“

Dafür ist vor allem die Jugend sehr wichtig: Ögütcü sagt: „Wenn Jugendliche oder Schulklassen bei uns mitfahren wollen, sind sie herzlich dazu eingeladen. Keiner muss unbedingt mitlaufen und wir können gerne finanzielle Unterstützung leisten.“Schon in Budapest war eine 15köpfige Schülergruppe der EdithStein-Schule dabei und es war eine „sehr interessante Reise“, so Hasan Ögütcü.

Der Hintergrund von „Ravensburg läuft für mehr Toleranz“ist eine Reise nach Istanbul von Ögütcü mit sieben Kollegen im Jahr 2013. Das Projekt wird unterstützt vom Bundesprogramm „Demokratie leben“und erhält deswegen seit 2014 auch Fördermittel von der Stadt Ravensburg.

Kontakt: Hasan Ögütcü, Telefon 0163/7730221.

FOTO: PRIVAT Eine bunte Truppe für die Demokratie.