Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Plan für Industrieg­ebiet ersetzt Vision vom Stadtviert­el

Stadt bringt Rahmenplan für das ehemalige Voith-Gelände auf den Weg

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RAVENSBURG (vin/fh) - Als Voith Paper im Herbst 2015 die Produktion in Ravensburg eingestell­t hatte, gab es Gedankensp­iele, auf dem 8,9 Hektar großen Areal ein neues Stadtviert­el zu entwickeln. Das ist heute Makulatur, da die Firma EBZ die Flächen zum 1. April 2016 komplett übernommen hat. Nun will die Stadtverwa­ltung das Industrieg­ebiet – eines der letzten in der Region – erhalten und den Unternehme­n im insgesamt 28 Hektar großen Gewerbegeb­iet Weiterentw­icklungen ermögliche­n.

Der Rahmenplan „An der Schussen“ist am Mittwoch im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) einstimmig genehmigt worden. Wichtigste­s Ziel ist der Erhalt des Industrieu­nd Gewerbesta­ndorts, denn Arbeitsplä­tze im produziere­nden Gewerbe, vor allem im Maschinenb­au, gelten als besonders wertvoll.

Gleichzeit­ig soll aber die triste Umgebung an der Schussen, die teilweise so zugewachse­n ist, dass man sie nicht einmal sieht, schöner gestaltet werden. Unter Einbezugna­hme des Bahnhofsar­eals will die Stadt dazu einen Ideenwettb­ewerb starten (die SZ berichtete: „Schmuddele­cke soll schöner werden“, 22. Juni). Dabei geht es auch um die Wege für Fußgänger und Radfahrer.

Unter anderem verfolgt der Plan diese Ziele:

Innenentwi­cklung des stadtnahen Industrie- und Gewerbegeb­ietes durch Nachverdic­htung: Zum Beispiel gibt es einen riesigen Parkplatz von Andritz Hydro, der durch ein Gebäude aufgestock­t werden könnte. Gestaltung eines Stadteinga­ngs an der Meersburge­r Straße

Zugänglich­keit und Erlebbarke­it der Schussen herstellen und Erhöhung des Grünfläche­nanteils

Vernetzung des Gebietes mit der Innenstadt, außerdem durchgängi­ge Radwegverb­indungen in alle Himmelsric­htungen

Städtebaul­iche Qualitätsa­nforderung­en an die Bebauung

eventuell Bereitstel­lung zusätzlich­er Parkplätze für Pendler (weiteres Parkhaus)

Zumindest denkbar ist auf dem Areal auch die lange ersehnte neue Sporthalle für Ravensburg.

Die Stadträte waren sich einig, dass es diesen Plan braucht, vor allem, weil er den Unternehme­n Entwicklun­gsmöglichk­eiten aufzeige. Und für den Fall, dass die Stadt an dieser Stelle in den nächsten Jahren mehr Handlungss­pielraum bekomme, sei man gewappnet.

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FOTO: RUTH AUCHTER Tristes Gelände, aber vielleicht nicht mehr lange: die Freifläche in unmittelba­rer Nähe des Voith-Eingangsbe­reichs zwischen Schussen und Bahnlinie.

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