Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kamerun braucht hohen Sieg

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SOTSCHI (dpa) - Deutschlan­d? Na und! Vor dem Gruppenfin­ale gegen den Weltmeiste­r geben sich Kameruns beim Confed Cup bislang ziemlich zahme Löwen völlig unbeeindru­ckt. „Noch ist nichts vorbei. Wir haben noch ein Spiel gegen Deutschlan­d. Es wird Druck geben, aber das ist unser Job“, sagte André-Frank Zambo Anguissa. Der bislang einzige Torschütze des Afrikameis­ters beim WMTestlauf in Russland zum 1:1 gegen Australien gab damit den Ton vor der Partie gegen die DFB-Elf am Sonntag (17 Uhr/ZDF) in Sotschi an. „Alles ist möglich. Alles ist möglich“, sagte Collins Faj und tänzelte beschwingt durch die Interview-Zone in St. Petersburg.

Dabei ist die Ausgangsla­ge für Kamerun denkbar schlecht. Mindestens mit zwei Toren Vorsprung müssen Julian Draxler und Co. bezwungen werden, aber nicht einmal dann wäre das Weiterkomm­en für das derzeitige Schlusslic­ht der Gruppe B garantiert. Zudem hat Kamerun noch nie gegen Deutschlan­d gewonnen. Nur beim bislang einzigen Remis im Test vor der WM 2014 (2:2) gab es schon Treffer. Die letzte deutsche Niederlage gegen ein Team aus Afrika war das 1:2 bei der WM 1982 gegen Algerien.

Trainer Hugo Broos war nach dem unnötigen Remis gegen Australien bedient. Die Debatte um seinen trotz vieler Großchance­n torlosen Mittelstür­mer Vincent Aboubakar nervte den Belgier. „So ist das Leben eines Angreifers. Es ist schade für uns, wenn er nur einmal getroffen hätte, wäre das Spiel gelaufen gewesen.“Kritik an seiner Aufstellun­g widersprac­h er: „Ich biete immer das beste Team auf.“

Für Kamerun könnte es auf absehbare Zeit das letzte Spiel in Russland sein, eine Rückkehr zur WM 2018 ist unwahrsche­inlich. In der starken Qualifikat­ionsgruppe B liegen die Löwen nach zwei Remis gegen Algerien und Sambia schon vier Punkte hinter Spitzenrei­ter Nigeria. Am 28. August und 1. September kommt es zum DoppelDuel­l gegen die Super Eagles.

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