Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Süßemilch fährt zu zwei DM-Silbermedaillen
Bad Waldseer Radsportlerin vom RSC Biberach erhält Nominierung für die U-23-Europameisterschaft
FRANKFURT/ODER (sz) - Die U-23Radsportlerin Laura Süßemilch aus Bad Waldsee, die für den RSC Biberach startet, hat bei der deutschen Bahnmeisterschaft in Frankfurt/ Oder zweimal die Silbermedaille errungen. Damit qualifizierte sie sich auch für die Europameisterschaft in Anadia (Portugal).
Mit einer nicht ganz auskurierten Erkältung nahm Laura Süßemilch die DM-Wettkämpfe in Angriff. Zunächst startete sie in der Einerverfolgung. Bei dem Zeitfahren über 3000 Meter belegte sie den fünften Platz mit einer Zeit von 3:45 Minuten. Sie selbst war von ihrer Leistung sehr überrascht. „Ich habe so eine Zeit nicht erwartet, denn für mich ist das persönliche Bestzeit“, freute sich Süßemilch. Trotz allem blieb sie eine Sekunde hinter einem Podestplatz zurück, was sie dann doch ein wenig ärgerte. Der Sieg ging an Gudrun Stock, die im Vorjahr noch bei den Olympischen Spielen vertreten war. Stock stellte in Frankfurt/Oder einen neuen deutschen Rekord auf.
Silber nach Anlaufschwierigkeiten Die Mannschaftsverfolgung fand am nächsten Tag statt. Dort hatte das Team um Süßemilch zunächst einige Anlaufschwierigkeiten. Dennoch schaffte die Mannschaft den Einzug ins Finale und holte sich die Silbermedaille über 4000 Meter. Am nächsten DM-Tag stand erstmals für die Frauen die Disziplin Madison auf dem Programm, die künftig auch olympisch wird. Neben der Mann- schaftsverfolgung und dem Omnium wird im Jahr 2020 ein Madison-Wettbewerb ausgetragen. In Frankfurt/ Oder musste Süßemilch 60 Runden fahren. Alle zehn Runden gab es eine Punktewertung. Am Ende belegte sie mit ihrer Madison-Partnerin Gudrun Stock den zweiten Platz mit 18 Punkten. „Wir sind beide ein sehr aktives Rennen gefahren und hatten den Plan, uns vom Feld abzusetzen, da wir beide gute Zeitfahrerinnen sind“, so Süßemilch. „Letztendlich gelang es uns nicht, einen Rundengewinn rauszufahren, trotzdem haben wir uns in den Sprints gut behauptet.“Das zweite Rennen war ein 80 Runden langes Punktefahren. Ab etwa der Hälfte des Rennens gelang es Süßemilch, sich mit zwei weiteren Fahrerinnen für einige Runden vom Feld abzusetzen. Am Ende sicherte sie sich drei Punkte und wurde Achte. „Sonderlich zufrieden war ich nicht“, sagte Süßemilch.
Am letzten DM-Tag wurde die letzte Disziplin, Scratch, ausgetragen. In den 40 Rennrunden versuchte Süßemilch, sich durch drei Attacken vom Feld abzusetzen, was jedoch nicht gelang. Zum Schluss reichte es zu Platz zehn. „Im Großen und Ganzen sind mein Trainer und ich sehr zufrieden mit der Leistung. Vor allem mit der Zeit in der Einerverfolgung und meinen zwei Podiumsplätzen“, bilanzierte Süßemilch. Nach den Wettbewerben wurde sie für die U-23-Europameisterschaft nominiert, wo sie einige Top-Platzierungen einfahren will.