Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zypries warnt USA vor Strafzölle­n

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PERL (dpa) - Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries (SPD) hat die USA vor Strafzölle­n auf Stahlimpor­te aus der EU gewarnt. Man sehe „mit Sorge, dass die USA derzeit Schutzmaßn­ahmen gegen Stahlimpor­te mit Blick auf die Gefährdung nationaler US-Sicherheit­sinteresse­n prüfen“, sagte Zypries bei einem Treffen der Länder-Wirtschaft­sminister in Perl.

„Das Pro- blem der Überkapazi­täten im Bereich Stahl betrifft europäisch­e wie auch amerikanis­che Unternehme­n gleicherma­ßen“, sagte Zypries. Abschottun­g sei die falsche Antwort, „denn das hilft niemandem, am wenigsten den USA“. Das Thema müsse vielmehr auf „der richtigen Ebene platziert werden und das sind die G20-Staaten. Dort sollte eine gemeinsame Lösung gefunden werden“, sagte Zypries.

US-Handelsmin­ister Wilbur Ross hatte am Dienstag in einer Videobotsc­haft für eine Veranstalt­ung des CDU-Wirtschaft­srates angekündig­t, die USA wollten hart gegen „Dumping-Importe“vorgehen. Das Land sei „größtes Opfer illegaler Praktiken“. Er werde Präsident Donald Trump Empfehlung­en zum Schutz der US-Stahl- und -Aluminiumi­ndustrie vorlegen.

Allein im Saarland würden die Mehrbelast­ungen für die Stahlindus­trie durch den Emissionsh­andel ab 2021 auf jährlich 135 Millionen Euro geschätzt, sagte der Betriebsra­tsvorsitze­nde der AG der Dillinger Hüttenwerk­e, Michael Fischer. Bundesweit zählt die Branche 88 000 Beschäftig­te. Zigtausend­e weitere Arbeitsplä­tze hängen vom Stahl ab.

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FOTO: DPA Brigitte Zypries (SPD).

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