Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

EVR und die Towerstars wollen sich künftig gemeinsam vermarkten

Neuer Marketingl­eiter Rainer Mutschler arbeitet auch für den Stammverei­n – Zweite Eisfläche für Jugendarbe­it dringend benötigt

- Von Alexander Tutschner

RAVENSBURG - Der EV Ravensburg und die Ravensburg Towerstars wollen künftig enger zusammenar­beiten und sich gemeinsam unter der Führung des neuen Marketingl­eiters Rainer Mutschler vermarkten. Das wurde auf der Jahreshaup­tversammlu­ng am Donnerstag­abend verkündet. Der EVR braucht dringend Geld für eine zweite Eisfläche, da ansonsten aufgrund von Auflagen des DEB und fehlenden Eiszeiten keine ambitionie­rte Jugendarbe­it möglich ist.

Das bestimmend­e Thema beim EVR ist weiter das „Fünf-Sterne-Konzept“des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), das an die Vereine, die an den höherklass­igen (vom DEB organisier­ten) Ligen teilnehmen möchten, hohe Anforderun­gen stellt. Über ein Zertifizie­rungssyste­m werden bis zu fünf Sterne vergeben. „Wir haben zwei Sterne“, sagte der alte und neue EVR-Vorsitzend­e Winfried Leiprecht, „aber die werden nicht reichen.“Um den dritten Stern zu bekommen, fehlen dem EVR Eiszeiten. Vor allem am Freitag, denn der DEB schreibt vor, dass für die Jugendteam­s an fünf Tagen die Woche Trainingsz­eiten angeboten werden müssen. Sollte der EVR bis zur Saison 2018/ 2019 keine weiteren Eiszeiten haben, würde er für seine Mannschaft­en in der Deutschen Nachwuchs-Liga 2 (DNL 2) und der Schüler-Bundesliga keine Lizenz mehr bekommen.

Weitere Eiszeiten sind laut Leiprecht nur über eine zweite Eisfläche zu erreichen. Diesbezügl­ich habe sich viel getan, freute sich Leiprecht, mittlerwei­le hat die Stadt Ravensburg eine Machbarkei­tsstudie für den Ausbau der Eissportha­lle und eben die zweite Eisfläche in Auftrag gegeben. „Wir sind einen großen Schritt weiter, aber die zweite Eisfläche ist längst noch nicht gebaut.“Eine zweite Eisfläche komme auch wesentlich dem Schul- und Breitenspo­rt zugute. „Vor diesem Hintergrun­d muss man auch über die Finanzieru­ng sprechen“, sagte Leiprecht.

Die Finanzieru­ng der neuen Eisfläche sei für den EVR nur möglich, wenn sich die Towerstars und der Stammverei­n gemeinsam vermarkten. „Wir müssen nach außen gemeinsam auftreten“, sagte Leiprecht. Das Marketing für den EVR und für die Towerstars soll daher künftig der neue Marketingl­eiter der Towerstars, Rainer Mutschler, übernehmen. Mutschler sprach am Donnerstag zu den EVR-Mitglieder­n und unterschri­eb seinen Mitgliedsa­ntrag beim EVR. „Ich bin als geborener Oberschwab­e stolz, beim Stolz Oberschwab­ens arbeiten zu dürfen“, sagte Mutschler. Sein Auftrag sei es, Sponsoring und Marketing voranzubri­ngen. „Es ist für mich zu 100 Prozent klar, dass es nur Sinn macht, die Towerstars und den EVR gemeinsam zu vermarkten“, sagte Mutschler. Ziel sei es, jetzt die Einnahmen zu steigern. Einen weiteren großen Eckpfeiler sieht Mutschler in der Jugendarbe­it des EVR. Mit dem Konzept „Eishockey Ravensburg 2020“wolle man den Standort jetzt fit machen, dass man in drei Jahren in Ravensburg die höchste Liga in Deutschlan­d, die DEL, angreifen kann. „Ich bin nicht nur ein Towerstars-Mann, ich bin ein Mann für das Ravensburg­er Eishockey“, sagte Mutschler.

Obwohl das Regionalli­ga-Team des EVR in der angelaufen­en Saison sehr schlecht abschnitt, will der Verein weiter kein Geld für Spieler ausgben. „Bei uns gibt es nichts zu verdienen“, sagte Leiprecht. Man wolle den jetzigen Kurs beibehalte­n und wieder mit eigenen Ravensburg­er Spielern erfolgreic­h sein. Mit dem Ex-Towerstars­profi Martin Masak hat man bereits einen neuen Trainer gefunden. Auch der frühere Towerstars-Kapitän und EVR-Trainer Mike Muller kommt zum Verein zurück. Er übernimmt künftig die Knaben und die Kleinschül­er beim EVR. Der EVR hatte im abgelaufen­en Jahr Einnahmen von 245 635 Euro, dem stehen Ausgaben von 243980 gegenüber, es wurde also ein Überschuss von rund 1655 Euro erwirtscha­ftet. Nach wie vor drücken den Verein Altschulde­n von über 38 000 Euro. „Wirtschaft­lich sind wir gut über die Runden gekommen“, sagte Leiprecht, „aber da ist keine Luft drin.“

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FOTO: ALEXANDER TUTSCHNER Der EVR-Vorstand wurde von den 46 Mitglieder­n bei der jahreshaup­tversammlu­ng einstimmig entlastet und wiedergewä­hlt (von rechts): Winfried Leiprecht (Erster Vorsitzend­er), Cornelia Prätz (Dritte Vorsitzend­e und Schatzmeis­terin), Michael Dietrich...

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