Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vogter Gemeinderat Scharpf kritisiert geplanten Kiesabbau
Am Montag wird sich der Regionalverband in einer Sitzung erneut mit dem Thema befassen
VOGT (sz/ric) - Das Thema Kiesabbau lässt den Menschen im östlichen Landkreis Ravensburg keine Ruhe. Jetzt hat sich nach der Schutzgemeinschaft Argentäler auch Max Scharpf, fraktionsloser Gemeinderat in Vogt, in einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. Wie bereits mehrfach berichtet, plant der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben ein neues etwa elf Hektar großes Kiesabbaugebiet bei Grund (Gemeinde Vogt). Dieses Abbaugebiet soll die Asphaltmischanlage in Grenis beliefern. Am Montag wird sich der Regionalverband in einer Sitzung erneut mit dem Thema befassen.
Max Scharpf kritisiert das Verhältnis von Theorie und Praxis der Politik an diesem konkreten Beispiel. Einerseits möchte man die regionale Wirtschaft fördern und gleichzeitig Natur und Bewohner schützen, doch Scharpf sieht beim Thema Kiesabbau das Gegenteil: „Da will ein Millionenunternehmen die Asphaltmischanlage eines anderen Millionenunternehmens im Grenis mit Kies beliefern. Aber dann geht im Grenis der Kies aus. Verträge und Vereinbarungen rund um Grenis werden gebrochen. Gebiete in direkter Nähe zum geschützten Felder See und im Altdorfer Wald in Vogt, dem größten zusammenhängenden Wald Oberschwabens, werden Flora wie Fauna geopfert.“
Dann sieht Scharpf – so wie es viele Bürger sehen, die bereits auf die Barrikaden gehen – eine erhebliche Lärmbelästigung für Tausende von Menschen durch den zusätzlichen Verkehr, wenn der Kies auf einer Strecke von 14 Kilometern nach Grenis gefahren wird. „Mehr Verkehr, Unfallgefahr, Lärm, Abgase, Staub. Ganze Teilorte und Gemeinden werden praktisch in ein Kieswerk integriert. Und alles über Generationen. Echt jetzt? Ja, aber wenn’s mal wieder ruhiger wird, werden Politik und Verwaltung sich wieder Gedanken machen, wie man der allgemeinen Politikabkehr begegnen kann“, so Scharpf.
Die öffentliche Sitzung des Regionalverbands im Kurhaus am Park in Isny am Montag, 3. Juli, beginnt um 14 Uhr.