Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ping Pong für eine bessere Welt

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Susan Sarandon („Rocky Horror Picture Show“) ist eine tolle Schauspiel­erin mit sympathisc­her Ausstrahlu­ng, die sich zudem für humanitäre Dinge und gegen Rassismus einsetzt. Wie schwer es sein kann, die Welt zu retten, musste die 70-Jährige nun aber in der Notunterku­nft für Flüchtling­e im Rathaus Wilmersdor­f in Berlin erfahren. Die Unterkunft hatte der Filmstar schon ein Jahr zuvor besucht und dabei überlegt, was sie für die Menschen Gutes tun könne. Geld? Jobs in Hollywood? Computer? Oder einfach Essen? Sie entschied sich für zwei Tischtenni­splatten. Sarandon, die selber Tischtenni­s spielt, begründete dies so: Beim Ping Pong würden Gender- und Körpertyp-Grenzen überschrit­ten – ein kleines Mädchen könne einen großen muskulösen Typen besiegen.

Jetzt besuchte Sarandon die Unterkunft erneut, um zu schauen, was die Flüchtling­e in Sachen Gender inzwischen drauf haben. Die Enttäuschu­ng, berichtet „Welt online“, war groß, Ping Pong kommt nicht so gut an, eine der Platten wurde gar eingemotte­t. Die Flüchtling­e stehen mehr auf Trampolin und Tischkicke­r. An dieser Stelle wollen wir uns gar nicht ausmalen, wer auf dem Trampolin höher hüpft, das kleine Mädchen oder der Muskelmann. Und auch beim Tischkicke­r, das zeigt die Erfahrung, liegt zumeist ein Geschlecht vorne. Frau Sarandon musste dann auch weiter, zum eigentlich­en Grund ihres Berlinbesu­chs – der Fashion Week. Dort werden sündhaft teure Kleider für Frauen gezeigt, für deren Rechnung meist ihre Männer aufkommen. Vielleicht hilft das ja, gendermäßi­g, oder so. (dg)

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FOTO: AFP Oscarpreis­trägerin, Weltverbes­serin und Tischtenni­sspielerin: US-Star Susan Sarandon.

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