Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zahl neuer Flüchtlinge im ersten Halbjahr 2017 gesunken
Land schiebt mehr abgelehnte Asylbewerber ab
STUTTGART (lsw) - Die Zahl neuer Flüchtlinge im Südwesten geht im ersten Halbjahr 2017 zurück. Parallel zu den sinkenden Flüchtlingszahlen schob das Land mehr abgelehnte Asylbewerber ab, schreiben die „Stuttgarter Nachrichten“unter Berufung auf das Innenministerium. Danach kamen von Anfang Januar bis Ende Juni 7270 Flüchtlinge im Südwesten an. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es rund 22 600 Asylsuchende.
Zu beachten ist bei dem Vergleich, dass bis Ende März 2016 die sogenannte Balkanroute noch geöffnet war. Seit diese geschlossen ist, gehen die Flüchtlingszahlen zurück. Im gesamten vergangenen Jahr beantragten in Baden-Württemberg fast 33 000 Menschen Asyl.
Die meisten Neuankömmlinge stammten nach Angaben der Zeitung nach wie vor aus Syrien, gefolgt von Menschen aus Gambia, Nigeria und dem Irak. Unter den Asylbewerbern war zuletzt auch eine dreistellige Zahl an türkischen Staatsangehörigen.
Zugleich schob das Land mehr abgelehnte Asylbewerber ab. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden knapp 1900 Menschen ohne Bleiberecht zwangsweise in ihre Heimatländer zurückgeschickt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1663 Ausreisepflichtige gewesen, wie das Blatt weiter meldete.
Vor zwei Jahren hatte es einen Flüchtlingsstrom nach Deutschland gegeben. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte am Mittwoch: „2015 darf sich nicht wiederholen, das mache ich schon lange deutlich. Das ist gelungen.“Die Zuzugszahlen seien deutlich reduziert worden. „Wir haben ein Herz für diejenigen mit Bleibeperspektive, müssen aber Härte gegen jene zeigen, die unser Land verlassen müssen.“