Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit Surfschein sicher online unterwegs

Ein Workshop für die Klassen drei bis fünf an der GWRS Niederwang­en klärt auf

- Von Emma Guler und Bernd Treffler

NIEDERWANG­EN - Wie bewege ich mich sicher im Internet? Wo lauern Gefahren? Was muss ich beim Umgang mit sozialen Medien beachten? Solche und weitere Fragen werden bei einem Workshop beantworte­t, den die Klassen drei bis fünf der Grund- und Werkrealsc­hule (GWRS) Niederwang­en derzeit absolviere­n. Am Ende bekommen die Schüler den „Surfschein“ausgehändi­gt.

Die 19 Viertkläss­ler der GWRS Niederwang­en sitzen im PC-Raum, haben alle Kopfhörer auf und blicken konzentrie­rt auf die Monitore. Dort müssen sie Fragen beantworte­n zum Umgang mit Medien und Internet. Der Workshop, der im Rahmen des Programms „101 Schulen“vom Landesmedi­enzentrum kostenlos angeboten wird, findet zum zweiten Mal an der Niederwang­ener Schule statt. „Spätestens ab der fünften Klasse haben die meisten Kinder ein Smartphone. Sie sind in Klassengru­ppen, sie chatten, spielen, stoßen auf jugendgefä­hrdende Bilder oder Videos im Internet oder bekommen solche Dinge zu geschickt“, weiß Schulsozia­larbeiter Jörg Rettenmaie­r. „Umso wichtiger ist es, die Schüler schon im Grundschul­alter aufzukläre­n.“

Dabei sind auch bereits viele Viertkläss­ler regelmäßig im Internet unterwegs, wie eine Abfrage der Workshop-Leiterin Vera Engelbart ergibt: Von den 19 GWRS-Kindern besitzen zwischen sieben und acht entweder ein eigenes Smartphone, einen PC mit Surfmöglic­hkeit oder ein Tablet – oder sogar mehrere dieser Geräte. Aber wissen sie auch, wie man sich damit sicher im Internet bewegt? Eher nicht, denn laut der Umfrage kennen nur vier die von der Dozentin empfohlene Kinder-Suchmaschi­ne.

Der Surfschein soll Abhilfe schaffen. Er ist in vier Module unterteilt. Zunächst geht es um die Grundlagen beim Thema Internet/Surfen. Das nächste Kapitel geht ans Eingemacht­e. Bei „Achtung: Gefahren!“gibt es Infos über Hacker und Viren, über Betrüger oder Lügner (Fake-News), aber auch über Online-Werbung. Im Normalfall erst ab Klasse fünf werden die beiden letzten Module behandelt: „Lesen, Hören, Sehen“klärt beispielsw­eise übers richtige Chatten auf, „Mitreden & Mitmachen“über soziale Medien. Wer die geforderte­n Module durcharbei­tet, darf dann die Fragen zum Surfschein beantworte­n und bekommt am Ende ein entspreche­ndes „Zertifikat“ausgedruck­t.

Dass Kinder in ländlichen Gegenden wie dem Kreis Ravensburg später mit Smartphone & Co. in Berührung kommen und später mit den Gefahren des Internets konfrontie­rt werden als Kinder in größeren Städten, kann Vera Engelbart bestätigen. Entspreche­nd flexibel handhabt sie auch die Module beim Surfschein. Ihre Empfehlung, die sie auch den Eltern mitgibt, ist dennoch klar: „Kein eigenes Smartphone im Grundschul­alter.“

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