Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Leser stimmen Kritik am „Bärengarten“zu
Onlinevoting: Zwei Drittel gegen angebliches „Oktoberfest-Getue“beim Rutenfest
RAVENSBURG - Eine Mehrheit der Rutenfestgänger ist mit Teilen des Konzeptes im „Bärengarten“während des Heimatfests nicht einverstanden. Zwei Drittel von ihnen finden, der Pächter orientiere sich zu wenig an den Traditionen des Heimatfests. Das hat ein Onlinevoting der „Schwäbischen Zeitung“ergeben.
Während des Verwaltungsausschusses am Montag äußerten Gemeinderäte Kritik an dem Traditionslokal. Oliver Schneider (FDP) sprach etwa von einem „blöden Oktoberfestgetue“und warf den Verantwortlichen vor, das Heimatfest kaputt zu machen.
Deshalb hatte die Redaktion Leser auf schwäbische.de nach ihrer Meinung gefragt. Die Frage lautete: „Der ,Bärengarten’ in Ravensburg macht das Rutenfest kaputt, schimpfen Kritiker. Nicht so dramatisch, finden andere. Wie steht ihr dazu?“Das Thema brennt den Bürgern offenbar unter den Nägeln: Innerhalb von 24 Stunden beteiligten sich 554 Benutzer an der Umfrage. 373 von ihnen, also 67 Prozent, stimmten dem Vorwurf zu und wählten die Antwort „Der Pächter sollte keinen auf ,Oktoberfest’ machen.“
159 Nutzer und damit 29 Prozent der Befragten finden, die Kritiker machen hier viel Lärm um nichts. Sie schlossen sich der Aussage an: „Ist doch egal. Wer nicht darauf steht, soll einfach woanders feiern.“Lediglich 22 Stimmen und damit vier Prozent stimmten dem Satz „Nein, man sollte beim Rutenfest auch Neues ausprobieren“zu.
Die Kritik bezieht sich auch auf den Bierpreis in der Gaststätte, der während des Fests höher als auf dem übrigen Festgelände ist, sowie auf die Reservierungsmöglichkeit von Tischen. Außerdem bekommen Besucher bei einer Lounge-Reservierung drei Liter Wodka. Den Wodka gebe es aber nur im Bärenclub, der ab 23.30 Uhr loslegt, verteidigte sich Pächter Reinhard Klumpp. Insofern verstoße er nicht gegen die Auflage, während des Fests im Freien keinen harten Alkohol auszuschenken. Auch die übrige Kritik kann er nicht nachvollziehen: Jeder könne doch sein Bier trinken, wo es ihm am liebsten sei, zudem gebe es immer noch genug freie Tische ohne Reservierung.