Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ravensburgerin will Würgeschlange fassen
Tier in Baindter Weiher bislang noch nicht gefasst – Landratsamt: Kein Suchauftrag
RAVENSBURG (jab) - Ein privater Suchtrupp will die Würgeschlange im unteren abgebrochenen Weiher in Baindt fangen. Die Schlangenkennerin Elke Karantanis jagt das Tier seit zwei Wochen. Damals wurde es von einer Augenzeugin das erste Mal gesichtet. Am Mittwoch will Karantanis die zweieinhalb Meter lange Schlange, die vermutlich eine Boa Constrictor ist, genau gesehen und auch fast erwischt haben.
„Ich bin mir ganz sicher“, meint die Ravensburgerin, die 15 Jahre lang selbst Schlangen gezüchtet hat. Karantanis vermutet, dass die Schlange ausgesetzt wurde. „Das passiert leider immer öfter.“Angst brauche allerdings niemand zu haben. „Die greift nicht an – maximal Tiere so groß wie Meerschweinchen.“Karantanis will eigenen Angaben zufolge in den nächsten Tagen mit einem Boot auf Suche gehen, zur Not auch schwimmend. „Mir tut das Tier einfach leid“, sagt sie.
Eine einfache Suche wird es laut der Schlangenfreundin allerdings nicht werden. „Das Tier ist scheu“, so Karantanis. Am ehesten zeigt es sich in den frühen Abendstunden an der Südseite des Weihers. „Dann wärmt es sich an der Sonne auf.“Wenn die Temperaturen allerdings sinken, wird es für die Schlange tötlich. Karantanis: „Temperaturen unter 15 Grad Celsius verträgt sie nicht.“Im Juli und August könnte die Schlange noch gute Überlebenschancen haben. Bis das Wetter umschlägt will die Ravensburgerin auch weiter fahnden: mit Schlangenhaken, Wolldecke und den eigenen Händen.
Das Landratsamt teilt indes mit, dass es keinen offiziellen Suchauftrag gibt und will die Warnschilder am Ufer des Weihers vorerst stehen lassen.