Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vetter plant 30 Meter hohes Bürogebäude
Steigende Mitarbeiterzahlen machen Neubau im Kammerbrühl erforderlich – Parkplatz für 700 Fahrzeuge
RAVENSBURG - Das Pharmaunternehmen Vetter saniert und erweitert am Standort Schützenstraße/Kammerbrühl. Weil die Mitarbeiterzahl beständig wächst, wird eines der neuen Gebäude zwölf Meter höher als ursprünglich angenommen. Zudem ist ein Parkplatz mit etwa 700 Stellplätzen in Planung.
Derzeit beschäftigt Vetter insgesamt 4300 Mitarbeiter. Laut einer Prognose des Unternehmens könnte sich die Zahl bis zum Jahr 2020 um weitere 1200 erhöhen. Allein in der Schützenstraße haben 1200 Menschen ihren Arbeitsplatz – Tendenz steigend. Zwischen 40 und 50 Prozent des Gesamtumsatzes werden nach Angaben des Unternehmens dort erwirtschaftet.
Vetter baut den Produktionsstandort komplett um (die SZ berichtete). 2013 wurde ein „Multifunktionsgebäude“in Angriff genommen, das Anfang vergangenen Jahres fertiggestellt wurde. 2016 wurde mit dem Bau eines zusätzlichen Produktionsgebäudes an der Schützenstraße begonnen. Die Arbeiten laufen, die Inbetriebnahme ist für 2019 geplant. Aktuell ist außerdem der Umbau des bestehenden Laborgebäudes im Gange. Umbau- und Sanierungsarbeiten weiterer Bestandsgebäude sind in Vorbereitung.
Baubefreiungen erforderlich Das nächste große Projekt soll nun in Richtung Ulmer Straße ein Bürogebäude mit Ausstellungs- und Sitzungsräumen sowie Kantine sein – auf der Fläche, die bis jetzt noch als Parkplatz dient. Das Gebäude werde ein Hochbau mit 30 Metern Höhe, so die Firma Vetter auf Nachfrage. Rund 25 000 Quadratmeter Netto-Raumfläche soll der Bau haben. Es gibt acht Stockwerke: ein Untergeschoss und sieben Stockwerke. 1000 Büroarbeitsplätze sind vorgesehen.
Damit die Stadt Ravensburg das Vorhaben genehmigen kann, sind erhebliche Befreiungen bei der Gebäudehöhe erforderlich. Der städtische Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) stimmte den Befreiungen in seiner jüngsten Sitzung zu. Die neue Höhe des Gebäudes liegt noch im zulässigen Rahmen des Aufstellungsbeschlusses.
Da mit dem geplanten Bürohaus der bisherige Parkplatz verschwindet, muss eine Alternative her. Im vergangenen Jahr hat Vetter deshalb eine Fläche von der Netze BW GmbH erworben. Dort soll ein Parkplatz mit etwa 16 000 Quadratmetern angelegt werden. 700 Stellplätze soll es, Stand heute, geben.
Dass Vetter mit dem Standort Schützenstraße/Kammerbrühl einiges vorhat, fasst Geschäftsführer Thomas Otto wie folgt zusammen: „Uns ist es wichtig, unseren größten und zentralsten Produktionsstandort in der Schützenstraße weiter bedarfsorientiert zu nutzen – sowohl in puncto Gebäude und Fertigungsstätten als auch im Hinblick auf die benötigten Parkflächen für unsere Mitarbeiter.“Der Standort werde auch in Zukunft für die Produktion, also für die Abfüllung von Medikamenten in entsprechende Verabreichungssysteme, und die Entwicklung genutzt, so Otto. Ebenso würden Verwaltungsarbeitsplätze und IT-Zentrum dort beheimatet sein.