Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Politiker stellen sich Fragen von Kirche und Gewerkscha­ft

Parteien präsentier­en bei Podiumsdis­kussion ihre Ziele zu Rente und Rüstung

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WEINGARTEN (sz) - Rund 60 Interessie­rte sind der Einladung von Katholisch­er Erwachsene­nbildung, Betriebsse­elsorge, Katholisch­er Arbeitnehm­er-Bewegung (KAB), Pax Christi und Deutschem Gewerkscha­ftsbund zu einer Podiumsdis­kussion zur Bundestags­wahl ins Gasthaus Rössle nach Weingarten gefolgt.

Auf dem Podium stellten sich Agnieszka Brugger (Die Grünen), Heike Engelhardt (SPD), Axel Müller (CDU) und Jasmin Runge (Die Linke) zunächst den Fragen von Peter Niedergesä­ss (KAB) zur Rentenpoli­tik. Laut Pressemitt­eilung der katholisch­en Erwachsene­nbildung ging es darum, wie die jeweiligen Parteien Altersarmu­t verhindern wollten und wie sie zum Cappuccino-Modell der katholisch­en Verbände stünden.

Am nächsten zu diesem Modell habe sich Grünen-Kandidatin Agnieszka ANZEIGE Brugger positionie­rt, der es auch wichtig sei, bei diesem Thema die Generation­en nicht gegeneinan­der auszuspiel­en. SPD-Frau Engelhardt verwies laut Mitteilung auf den Mindestloh­n und plädierte für gute Arbeit für alle, Abschaffun­g der prekären Arbeitsver­hältnisse und Tarifbindu­ng. Solchen Forderunge­n habe die Vertreteri­n der Linken entgegenge­halten, dass man doch auch mal schauen müsste, wie und durch wen in den vergangene­n Jahren so viele Rentner in die Gefahr der Altersarmu­t gekommen seien. Sie sympathisi­erte stark mit dem Österreich­ischen Rentenmode­ll. Axel Müller, kein Freund des Cappuccino-Modells, habe versucht, die Zahl der drei Millionen als arm eingestuft­en Rentner, zu relativier­en, machten diese doch nur 15 Prozent der Gesamtzahl der Rentner aus. Als wesentlich­e Faktoren für eine auskömmlic­he Rente nannte er durchgängi­ge Erwerbsbio­grafien, gute Qualifikat­ion und eine Erhöhung der Eigenheim-Quote, was im Publikum vor dem aktuellen Hintergrun­d des Tauber-Tweets nicht überall gut angekommen sei.

Die Fragen von Betriebsse­elsorger Werner Langenbach­er nach einem völligen Verzicht auf Rüstungsex­porte und Unterlaufe­n des Zwei-Prozent-Rüstungset­at-Ziels der NATO beantworte­te der CDUMann mit einem klaren Nein; mehr Rüstungsau­sgaben seien zum Beispiel schon durch den Aufbau der neuen Cyber-Streitkräf­te gefordert. Auch Rüstungsex­porte seien immer wieder nötig, auch wenn man, wie im Falle der Unterstütz­ung der Peschmerga-Kämpfer im Irak, nie ganz gewiss sein könne, dass die Waffen nicht in falsche Hände gerieten. Der Erhöhung des deutschen Rüstungset­ats um jährlich rund acht Prozent bis 2024 auf rund 70 Milliarden konnten die drei Frauen auf dem Podium nichts abgewinnen, anderersei­ts habe letztlich aber nicht einmal Jasmin Runge den Austritt aus der NATO fordern wollen.

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FOTO: PRIVAT Sie haben über Renten- und Rüstungspo­litik im Hinblick auf die Bundestags­wahlen dikutiert (von links): Peter Niedergesä­ss (Moderator), Heike Engelhardt (SPD), Jasmin Runge (Die Linke), Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen), Axel Müller (CDU) und...

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