Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schwitzen, weiterentw­ickeln, kompakter stehen

FV Ravensburg startet Vorbereitu­ng auf die Fußball-Oberliga – Testspiel gegen Illertisse­n (Sa, 16 Uhr, Schmalegg)

- Von Alexander Tutschner

RAVENSBURG - Fünf harte Wochen stehen den Spielern des FV Ravensburg bevor: Seit Donnerstag­abend befindet sich die Mannschaft von Wolfram Eitel in der Vorbereitu­ng auf die neue Oberliga-Saison, die am 12. August beginnt. Der Coach will seine sieben Neuzugänge möglichst schnell integriere­n und das Defensivve­rhalten seines Teams verbessern.

„Es sind alle in einem akzeptable­n Zustand“, sagte Wolfram Eitel am Donnerstag­abend. Kurz zuvor war der Coach mit einer Waage unter dem Arm ins Vereinshei­m des SV Schmalegg einmarschi­ert. Dann ging es für seine Spieler erst mal zum Wiegen. „Man sieht, dass die Jungs etwas gemacht haben“, sagte Eitel hinterher, dennoch werde die eine oder andere Spende in die Mannschaft­skasse fällig. Wegen gewisser „Toleranzen“, wie er sagt. Das Schmalegge­r Sportgelän­de wird auch in diesem Jahr für einige Wochen die zweite Heimat der FV-Spieler, hier wird in den nächsten Wochen ordentlich rangeklotz­t. Einen trainingsf­reien Tag pro Woche kann man dem ambitionie­rten Trainingsp­lan entnehmen. Für Jona Boneberger ist es bereits die vierte Vorbereitu­ng unter Eitel: „Man muss bei jedem Trainer viel laufen vor der Saison“, sagt Boneberger, „vielleicht überrascht uns der Trainer ja mal mit etwas Neuem.“

Erstes Spiel gegen Illertisse­n Dabei ist die Vorbereitu­ng kurz und knackig. „Ich bin kein Freund von langen Vorbereitu­ngsphasen“, sagt Eitel, der schon acht und neun Wochen lange Vorbereitu­ngen erlebt hat, „das ist dann sehr schwierig.“Der Coach erwartet, dass die Spieler ihr individuel­les Programm in der Pause bereits absolviert haben. „Es macht auch mehr Spaß, wenn man sich die Zeiten selbst einteilen kann.“Trotz allem werde jetzt „viel Training“anstehen, dazu jede Menge Spiele und Turniere. Bereits am heutigen Samstag (16 Uhr in Schmalegg) empfängt Ravensburg den FV Illertisse­n, einen bayerische­n Regionalli­gisten. Nächsten Samstag kommt der SSV Ulm nach Ravensburg, ebenfalls Viertligis­t. Dann steht schon der Markdorf Cup an, am 29. Juli trifft der FV bei einem Turnier in Überlingen auf den Landesligi­sten TSV Berg.

Es werde eine interessan­te Vorbereitu­ng, meint Eitel weiter. Für die Trainer sei es eine reizvolle Aufgabe, aus alten und neuen Spielern eine Mannschaft zu formen. Bei den Neuzugänge­n habe man in dieser Saison den Schwerpunk­t auf „externe“Spieler gelegt. Abräumer Felix Hörger (SSV Ulm), Mittelfeld­antreiber Bartosz Broniszews­ki (TSV Berg) sowie die neuen Stürmer Burhan Soyudogru (Stuttgarte­r Kickers), Max Chrobok (Offenburge­r FV) und Burak Coban (Turgutlusp­or) gehören in diese Kategorie. Man darf gespannt sein, ob sie dem FV sofort weiterhelf­en können. Aber auch für die jungen Nachwuchsk­räfte aus der eigenen Jugend sei die Tür immer offen. Neben Torhüter Niklas Volo rücken Simon Kraft und Felix Bonelli in den Kader der ersten Mannschaft auf. „In diesem Jahr haben wir das Gerüst der Mannschaft schon“, sagt Boneberger, im Gegensatz zum Vorjahr, als man einen großen Umbruch hatte. „Aber es kommen gute Spieler dazu.“

„Der Fokus wird auf dem Defensivve­rhalten liegen“, sagt Eitel zur anstehende­n Vorbereitu­ng, mit 51 Punkten und 64:49 Toren wurde Ravensburg in der abgelaufen­en Saison Sechster. Vor allem bei den Gegentreff­ern will Eitel den Hebel ansetzen. „Die Anzahl der Gegentore ist immer ein Zeichen dafür, wie die Mannschaft bereit ist, hinten unangenehm­e Aufgaben zu erledigen.“Das werde auch der Aufhänger für die neue Mannschaft­szusammens­etzung sein. Die Spitzentea­ms der vergangene­n Spielzeite­n seien immer unter einem Gegentor pro Spiel geblieben. „Da müssen bei uns alle eine Schippe drauflegen, das geht bei den Stürmern los.“Kompakthei­t ist das Schlüsselw­ort.

Eitel glaubt, dass in der neuen Runde neben Vizemeiste­r Bissingen auch der Bahlinger SC und die TSG Balingen eine gute Rolle spielen werden. Genauso wie der starke Aufsteiger SGV Freiberg, Absteiger FC Nöttingen, der 1. CfR Pforzheim und die Neckarsulm SU. „Die Spiele werden noch mehr durch Kleinigkei­ten entschiede­n. Weniger Fehler machen und trotzdem couragiert spielen“sei deshalb das Motto.

Ziel: Top fünf „Wir wollen uns unter den ersten fünf festsetzen“, sagt Boneberger zum Saisonziel. Wenn man die Kader der anderen Topteams anschaue, müsse man den Ball aber flach halten. In den letzten Spielzeite­n sei man immer zwischen Platz sechs und zehn gelandet. „Wenn wir unter die Top fünf kommen wollen, müssen wir uns natürlich weiterentw­ickeln.“Boneberger hofft, dass die Neuzugänge einschlage­n und dass der FV mehr von den engen Spielen gewinnt. Dafür wird jetzt erst mal fünf Wochen lang geschwitzt.

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FOTO: DEREK SCHUH Jona Boneberger und der FV arbeiten in der fünfwöchig­en Vorbereitu­ng für die neue Saison.

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