Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fleischesl­ust auf dem Teller

Was ist was? Ribeye, Tenderloin, Bürgermeis­terstück – eine kleine Steak-Kunde für Grillmeist­er

-

Rumpsteak/Roastbeef: Das Rumpsteak, auch Roastbeef genannt, wird aus dem hinteren Rücken geschnitte­n. Es ist sehr saftig und besitzt einseitig einen Fettrand, der beim Braten oder Grillen nicht entfernt werden sollte. Durch Einschneid­en des Fettrands bis auf das Fleisch wird die unter dem Fettmantel befindlich­e Sehne durchtrenn­t. So wird ein mögliches Wölben beim Anbraten verhindert und ein gleichmäßi­ger Garprozess gewährleis­tet. T-Bone/Porterhous­e: Benannt nach dem buchstaben­ähnlichen Knochen, zählt das T-Bone-Steak zu den amerikanis­chen Klassikern. Es stammt aus dem hinteren Rückenbere­ich, wie auch das Porterhous­e-Steak. Der Knochen fördert das intensive Aroma. Auf einer Seite des T-Knochens befindet sich das Filet, auf der anderen das Rumpsteak. T-Bone-Steaks sind stark marmoriert. Die üppigen Fleischstü­cke sollten vor- oder nachgegart werden. Das T-Bone-Steak ist stark marmoriert und hat ein intensives Aroma.

Dry Aged Beef: Bei diesem Stück reift das Roastbeef sechs Wochen lang in einer Salzgrotte heran. Die Salzwand erzeugt dabei ein keimhemmen­des Klima, das dem Fleisch ausreichen­d lange Zeit zum Abhängen gewährt. Enzyme zersetzen dabei die zähen Fleischeiw­eiße. So wird das Fleisch butterzart. Der Gewichtsve­rlust während der sechswöchi­gen Reifung liegt bei etwa 20 Prozent. Typisch für das Dry Aged Beef ist ein nussiger, eher milder Geschmack. Bürgermeis­terstück/Tri-Tip: Das sogenannte Bürgermeis­terstück liegt oberhalb der Kugel der Rinderkeul­e. Es hat eine markante, spitz zulaufende, fast dreieckige Form, deshalb nennt man es internatio­nal auch Tri-Tip. Es ist recht flach, sehr kurzfaseri­g und fein marmoriert. Die kurze Muskelfase­r macht es zu einem der zartesten Stücke aus der Keule. Deshalb war es früher dem Bürgermeis­ter oder dem Pastor vorbehalte­n.

Onglet/Nierenzapf­en: In Richtung Innerei geht ein Stück Fleisch, das man in Frankreich Onglet nennt. „In Deutschlan­d ist es als Nierenzapf­en bekannt, in Bayern und Österreich auch als Herzzapfen“, sagt Astrid Paul: „Es schmeckt herrlich intensiv nach Fleisch.“Nicht jeder Metzger wisse etwas damit anzufangen. Das Onglet ist ein Stück vom Zwerchfell­pfeiler. Es hat eine dicke Mittelsehn­e, die man nicht mitessen kann. Trennt man diese heraus, hat man zwei Stränge schön gefasertes Fleisch.

 ?? FOTO: DPA ?? Es müssen nicht immer Würstchen sein: Für den Grill darf es auch mal ein besonderes Steak sein.
FOTO: DPA Es müssen nicht immer Würstchen sein: Für den Grill darf es auch mal ein besonderes Steak sein.
 ?? FOTO: DPA ?? Beim Dry Aged Beef reift das Fleisch in einer Salzgrotte.
FOTO: DPA Beim Dry Aged Beef reift das Fleisch in einer Salzgrotte.
 ??  ?? Das Tri-Tip oder auch Bürgermeis­terstück hat eine spitze Form.
Das Tri-Tip oder auch Bürgermeis­terstück hat eine spitze Form.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany