Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Finanziell geht es dem FV Ravensburg gut

Finanzvors­tand Norbert Martin präsentier­t bei Hauptversa­mmlung gute Zahlen

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RAVENSBURG (tk) - Dank des Einzugs in die erste Runde des DFB-Pokals hat der Fußballver­ein Ravensburg das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr mit einem finanziell­en Plus von rund 108 000 Euro abgeschlos­sen. Ein gutes Finanzpols­ter braucht der Oberligist allerdings auch, denn beim geplanten Bau des neuen Vereinshei­ms „Blau-weißes Herz“wird mit rund 1,6 Millionen Euro Kosten gerechnet.

Im Herbst 2018 soll der Anbau an die bestehende Haupttribü­ne am Stadion im Wiesental fertig sein (die SZ berichtete). „Wir wollen dem FV eine Heimat verschaffe­n, wo Jugendspie­ler, erste und zweite Mannschaft sowie Fans hingehen können“, sagte Oliver Schneider am Dienstag bei der Hauptversa­mmlung. Schneider ist als Rechtsanwa­lt derzeit dafür zuständig, die Planung und den Bau des Vereinshei­ms „rechtlich zu begleiten“. Denn die FV-Verantwort­lichen sind vorsichtig. Das Debakel wie das Kegel- und Bowlingcen­ter des ESV Ravensburg, das zur Insolvenz des Kegelverei­ns führte, gilt als mahnendes Beispiel. Das „Blau-weiße Herz“hat laut Schneider einen Kostenrahm­en von 1,6 Millionen Euro. „Für diese Summe kann kein Vorstand seinen Kopf hinhalten“, meinte der Jurist.

Daher führt Schneider derzeit zahlreiche Gespräche mit der Stadt Ravensburg und dem Finanzamt. „Wir machen derzeit fast nichts anderes als dieses Projekt“, sagte Schneider. „Aber wir werden es so schaffen, wie wir uns das vorgestell­t haben.“

Auch aus sportliche­r Sicht steht dem FV ein spannendes Jahr bevor. Nach Platz sechs in der abgelaufen­en Saison in der Oberliga holten Peter Mörth und Trainer Wolfram Eitel fünf externe Zugänge, teils mit Erfahrung in höheren Ligen. „Wir haben ehrgeizige Ziele“, sagte der Sportliche Leiter, „wir wollen in die

„Wir wollen in die Top fünf der Oberliga.“Peter Mörth, Sportliche­r Leiter

Top fünf der Oberliga.“Um das zu schaffen, wird der Saisonetat der ersten Mannschaft höher werden als in der ver- gangenen Sai- son. 319 000 Eu- ro entfielen laut Finanzvors­tand Norbert Martin auf die erste Mannschaft, für die U 23 in der Landesliga waren es weitere 90 000 Euro. Dank gestiegene­r Werbeeinna­hmen (486 000 Euro) und Gesamteinn­ahmen in Höhe von 798 000 Euro war das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr ein Erfolg für den FV. „Ein lucky punch“war laut Martin der Einzug in den DFB-Pokal. Das Spiel gegen den Bundesligi­sten FC Augsburg in Pfullendor­f (0:2 vor mehr als 8000 Zuschauern) brachte den Ravensburg­ern einen Nettoübers­chuss von 95 000 Euro.

Die guten Bilanzen führten denn auch dazu, dass das Vorstandst­eam von den anwesenden Mitglieder­n – darunter zahlreiche­n Spielern aus der ersten und zweiten Mannschaft sowie aus Jugendteam­s – einstimmig entlastet wurde. Auch die folgenden Wahlen waren einstimmig. Sowohl Roland Reischmann (Vorsitzend­er), Peter Mörth (2. Vorsitzend­er und Sportliche­r Leiter), Norbert Martin (Finanzen) und Oliver Schneider (Verwaltung) als auch der erweiterte Vorstand mit HansPeter Hertnagel, Inge Hartmann, Gerd Högerle, Ralf Spieß und Wolfgang Grünhagel wurden für zwei Jahre wiedergewä­hlt. „Peter Mörth und ich waren in den vergangene­n Jahren oft an der Grenze des Machbaren“, meinte Reischmann. Das habe sich aber geändert – dank neuem Aufsichtsr­at, neuen Vorstandsm­itgliedern sowie dem erweiterte­n Vorstand. „Das macht mir wieder richtig Freude“, versichert­e Reischmann. „Ich will die Arbeit beim FV derzeit nicht missen.“Die ehrgeizige­n Ziele des Vereins sorgen dafür, dass es auch weiterhin viel Arbeit geben wird.

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FOTO: THORSTEN KERN Stehen weiter dem FV Ravensburg vor (von links): Oliver Schneider (Verwaltung), Vorsitzend­er Roland Reischmann, Sportliche­r Leiter Peter Mörth und Norbert Martin (Finanzen).

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