Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kaibach sucht noch die Feinabstimmung
Bad Waldseer Rennfahrer präsentiert sich stark in der Rennserie ADAC TCR Germany – Platz neun nach drei Rennen
RAVENSBURG - Der Bad Waldseer Tourenwagenrennfahrer Sandro Kaibach macht gleich in seinem ersten Jahr in der Rennserie ADAC TCR Germany von sich reden. Nach drei absolvierten Rennwochenenden liegt der 19-Jährige in der Gesamtwertung auf Platz neun, punktgleich mit dem Achten Richard Kris. Kaibach fuhr immer in die Punkte und hat noch keinen Ausfall zu verzeichnen. Für den Rest der Saison hat er sich mit seinem Team Aust Motorsport und seinem Audi RS3 LMS noch einiges vorgenommen.
„Wir sind vom Speed her gut dabei, ich habe mich in die neue Serie gut eingelebt“, sagt Kaibach. In der Tat, nach zwei Rennen in Oschersleben und einem am Red-Bull-Ring in Spielberg (Österreich) liegt Kaibach mit 90 Punkten in der Meisterschaft nur zehn hinter Platz vier, den sich Mike Halder und der Langenargener Tim Zimmermann teilen. Seinen Team-Kameraden Robin Brezina hat er längst abgehängt (Platz 23/17 Punkte). Nur der Gesamtführende Josh Files hat sich in der TCR Germany mit 202 Punkten schon ordentlich abgesetzt. In der Serie sind an jedem Rennwochenende zwei Läufe, für die jeweiligen Platzierungen werden Punkte verteilt. Bei den ersten beiden Läufen in Oschersleben wurde Kaibach sofort Elfter und Neunter, obwohl er mit einer Erkältung körperlich angeschlagen war. „Es lief gleich gut“, sagt Kaibach, der erst zur aktuellen Saison vom Renault-ClioCup in die ADAC TCR Germany aufgestiegen war.
Erwartungen übertroffen Es folgten zwei siebte Plätze beim Rennwochenende in Spielberg auf dem Red-Bull-Ring. Beim zweiten Lauf gab es nach einem Reifenschaden Probleme mit dem Grip, sonst wäre es wohl noch ein besseres Ergebnis geworden. Beim dritten Rennwochenende, dem zweiten in Oschersleben, musste sich Kaibach auf eine etwas veränderte Streckenführung einstellen, ohne Testfahrten und mit einigen technischen Problemen wurden es die Plätze elf und zwölf.
Natürlich ist der ehrgeizige Rennfahrer damit noch nicht zufrieden. Aber, als Ziel hatte sich Kaibach gesetzt, sich gegen Ende der Saison unter den Top zehn zu etablieren. Platz neun ist es nach drei Rennen, „man will natürlich immer das Maximum“, sagt er, „aber es lief besser als erwartet“. Kaibach glaubt aber, dass er noch mehr aus seinem Auto, dem Audi RS3 LMS, herausholen kann. Er hat sein ideales Setup noch nicht gefunden. „In Sachen Speed ist noch deutlich mehr drin“, sagt er. Deshalb geht es vor dem nächsten Rennen in Zandvoort/Niederlande (21. bis 23. Juli) noch mal zum Testen. Es gilt, weiter an der Feinabstimmung zu arbeiten, um vielleicht einmal ganz vorne mitzufahren. „Das letzte i-Tüpfelchen fehlt noch“, sagt Kaibach.
Mit seinem Team Aust Motorsport ist Kaibach sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit sei professionell. Aust fährt außerdem noch in der nächsthöheren Serie, dem ADAC GT Masters, die weiterhin das Ziel von Sandro Kaibach ist. Der Waldseer erhofft sich irgendwann den teaminternen Aufstieg.
Nächstes Rennen in Zandvoort „Für Zandvoort bin ich guter Dinge“, sagt Kaibach zum nächsten Rennen, „das ist eine Strecke mit schnellen Passagen, das liegt mir.“Wenn das Setup stimmt und an einem Tag mal alles zusammenpasst, traut sich Kaibach auch mal einen Platz auf dem Podest zu. „Die ersten 15 sind immer sehr eng beisammen, alle haben das Potenzial zu gewinnen.“