Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Streit um ukrainische EU-Beitrittsperspektive
KIEW (dpa) - Trotz des europäischen Zögerns hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko das Ziel eines EU-Beitritts bekräftigt. „Die Ukraine hat ihr Streben nach Europa und ihre europäische Wahl eindeutig erklärt. (…) Niemand hat das Recht, uns das zu nehmen“, sagte er am Donnerstag nach einem Treffen mit der EU-Führung in Kiew. Der 19. Gipfel dieser Art endete aber ohne Abschlusserklärung. Nach Angaben aus EU-Kreisen wollten mittel- und osteuropäische Mitgliedsländer in ihr festhalten, dass die EU die „europäischen Bestrebungen“der Ukraine „anerkennt“. Dies wiederum wollten die Niederlande nicht akzeptieren, weil sie in der Formulierung den Hinweis auf eine konkrete EU-Beitrittsperspektive für das osteuropäische Land sehen. Ein Kompromiss sei nicht zustande gekommen, hieß es.
Lange Haft für Angeklagte im Nemzow-Mordprozess
MOSKAU (AFP) - Im Prozess um die Ermordung des Kreml-Kritikers Boris Nemzow sind die fünf Angeklagten zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Der Tschetschene Saur Dadajew, der im Februar 2015 die tödlichen Schüsse auf den russischen Oppositionellen abfeuerte, muss für 20 Jahre ins Gefängnis, wie ein Moskauer Militärgericht am Donnerstag entschied. Seine vier Mitangeklagten erhielten Haftstrafen zwischen elf und 19 Jahren. Wer die Hintermänner des Mordes waren, ist weiterhin unklar.
Österreich macht Weg für Neuwahl auch formal frei
WIEN (dpa) - Zwei Monate nach dem Bruch der rot-schwarzen Koalition in Österreich hat das Parlament den Weg für eine Neuwahl frei gemacht. Die Parlamentarier beschlossen am Donnerstag die Auflösung des Nationalrats. Damit endet die Legislaturperiode ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Wahltermin ist der 15. Oktober. Nach Umfragen hat die konservative ÖVP, die mit einer „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei“antritt, beste Chancen auf Platz eins.
Viele Tote nach Anschlag in Kamerun
JAUNDE (AFP) - Bei einem Selbstmordanschlag in Kamerun sind mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 45 seien bei dem Attentat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verletzt worden, einige von ihnen schwer, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit. Ihren Angaben zufolge wurde es mutmaßlich von zwei Kämpfern der Islamistengruppe Boko Haram verübt. Die Täter hatten zwei Bomben auf einem belebten Platz in Waza nahe der nigerianischen Grenze gezündet.